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Berlin: Nach Unfalltod von Mutter und Kind – 83-jähriger Raser noch immer ohne Anklage

Für die dreiköpfige Familie änderte sich am 9. März alles. Doch die Ermittlungen gegen den Unfallverursacher stocken. Das steckt dahinter.

Berlin
u00a9 IMAGO/IPON

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Eigentlich sollte es ein beschaulicher Familienurlaub in Berlin werden. Am Tag die Geschichte der Stadt erkunden, am Abend die leckeren Restaurants austesten und dabei einfach mal die Seele baumeln lassen.

Doch für eine Familie aus Belgien kam im März alles anders. Nun wird klar: Bis die Tragödie auf der Leipziger Straße aufgeklärt werden kann, werden noch Monate vergehen.

Berlin: Mutter (41) und Kind (4) starben bei schwerem Unfall

Emeline C., ihre Schwester, ihr Lebensgefährte Gregory D. und der gemeinsame, vierjährige Sohn Guy besuchten Anfang März die Hauptstadt. Sie verließen schon früh ihre Unterkunft. Doch bei ihrem ersten Tagesstopp sollten sie niemals ankommen. Als die vier Personen auf der Leipziger Straße unterwegs waren, ereignete sich ein tragischer Unfall.

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Als Mutter und Kind zwischen dem Bundesratsgebäude und der Mall of Berlin gerade die Straße zwischen im Stau stehenden Autos überqueren wollten, wurden sie von einem 83-jährigen Autofahrer mit stark überhöhter Geschwindigkeit erfasst. Dieser wollte illegalerweise über den Radweg den Stau umfahren.

Emeline C. erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen. Ihr Sohn schaffte es noch ins Krankenhaus, doch trotz einer Not-Op starb auch er am Abend desselben Tages. Sein Vater und seine Tante mussten alles mit ansehen.

Ermittlungen noch im vollen Gange

Aktuell laufen die Ermittlungen gegen den 83-jährigen Fahrer noch, erklärte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft gegenüber der „Berliner Zeitung“. Man warte im Moment auf das Gutachten eines Sachverständigen, der den Unfall rekonstruieren soll.

Erst wenn dieses vorliegt, kann über eine Anklage entschieden werden. Neue Erkenntnisse werden der Sprecherin zufolge erst Mitte September erwartet.


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Der Unfall löste in Berlin eine heftige Debatte aus. Viele Experten aus den Bereichen Fußgänger- und Radfahrerverkehr zeigten einmal mehr auf, wie wichtig der Schutz des Radweges an der Leipziger Straße durch Poller oder Betonboarde wäre. Eine entsprechende Reaktion der damaligen Verkehrssenatorin, Manja Schreiner (CDU) blieb aus.