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BVG: Sparkurs geht ÖPNV an den Kragen – Fahrgäste schauen jetzt ins Leere

Berlin will wohl beim Öffentlicher Personennahverkehr sparen. So hart könnte der Sparkurs die BVG treffen:

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BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Der Berliner ÖPNV ist aktuell unglaublich gefragt. Viele EM-Fans nutzen die Busse und Bahnen der BVG, um in der Hauptstadt zur Berliner Fanmeile am Brandenburger Tor oder zum Spiel ins Olympiastadion zu fahren.

Um so erstaunlicher ist es, dass hier trotz der großen Nachfrage schon bald wieder gespart werden soll. Vor allem bei diesen Verkehrsmitteln der BVG will Berlin offensichtlich das Budget kürzen.

Berlin will wohl beim ÖPNV sparen! So hart könnte es die BVG treffen

Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) soll aus einem Bericht der Senatsverwaltung für Verkehr an den Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses hervorgehen, dass sich der Umbau der BVG-Busflotte hin zu mehr Elektrofahrzeugen aufgrund der angespannten Haushaltslage des Landes Berlin verzögern wird. Statt 33,1 Millionen Euro sollen für die Anschaffung der Busse im Haushalt 2024 nur noch rund 8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

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Und das, obwohl die Berliner Verkehrsbetriebe die komplette Busflotte eigentlich bis 2030 auf E-Antriebe umstellen will. Noch im Dezember 2023 hatte die BVG die Bestellung von 50 neuen Elektro-Gelenkbussen verkündet.

Das erste Fahrzeug sollte nach damaliger Mitteilung Ende 2024 geliefert werden, die restlichen 49 dann im Jahr 2025. Stand 2023 lag Anteil an Elektrobussen bei der BVG bei rund 15 Prozent. Insgesamt sind rund 1.600 Busse in Berlin für das Unternehmen unterwegs.

„Den Preis dafür werden alle Menschen zahlen, die tagtäglich auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind“

Die Verkehrsverwaltung begründet die Kürzung der Mittel in dem Bericht mit „Verzögerungen des Betriebshofneubaus bei der BVG, was die Auslieferung der dafür vorgesehenen E-Busse verzögert“. Die Verkehrsbetriebe wollen angesichts der wachsenden Flotte einen neuen Omnibus-Betriebshof in der Säntisstraße in Berlin-Marienfelde einrichten. Dort sollen auch Abstell- und Lademöglichkeiten für rund 220 E-Busse entstehen.


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Kritik an der Mittelkürzung kam am Dienstag von den Grünen. „Den Preis dafür werden alle Menschen zahlen, die tagtäglich auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind und heute schon unter der Ausdünnung von Fahrplänen, gefährlichen Haltestellen und überfüllten Zügen leiden“, sagten die verkehrspolitischen Sprecherinnen der Grünen-Abgeordnetenhausfraktion, Oda Hassepaß und Antje Kapek. „Dass nun neben dem ohnehin schon notleidenden Betrieb auch die Zukunftsinvestitionen in E-Busse und neue Infrastruktur zusammengestrichen werden, ist unverantwortlich und verschärft die Krise des Berliner ÖPNV.“ (mit dpa)

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