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Berlin: Für Martin war es das allerletzte Konzert – „Tränen in den Augen“

Martin aus Brandenburg lebt in einem Hospiz. Nun konnte er mit seinen Liebsten in Berlin noch einen wundervollen Abend erleben.

Berlin Waldbühne
u00a9 IMAGO/Marten Ronneburg

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Seit zehn Jahren ist der Wünschewagen unterwegs. Das rein von Ehrenamtlichen betriebene Projekt vom Arbeiter-Samariter-Bund erfüllt schwerkranken Menschen in ganz Deutschland einen besonderen Herzenswunsch und fährt sie mit Freunden und Familie noch einmal an ihren Lieblingsort.

Seit 2016 gibt es dieses Projekt auch in Berlin und Brandenburg. Letzterer kam auch Ende Mai wieder zum Einsatz – denn Martin (Name geändert) wollte unbedingt noch einmal ein Konzert in der Waldbühne besuchen. Dabei flossen nicht nur einmal Tränen.

Berlin: Herzenswunsch erfüllt

Martin lebt seit einiger Zeit in einem Hospiz. Zuvor waren er und seine Frau leidenschaftliche Konzertgänger gewesen. Entsprechend war sein Herzenswunsch sonnenklar: Er wollte noch einmal ein Konzert besuchen – und am 24. Mai war es dann so weit. Marius Müller-Westernhagen spielte in der Berliner Waldbühne und der Wünschewagen brachte den Musik-Fan mit seinen Liebsten genau dort hin.

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Auf Instagram schreiben die Ehrenamtlichen, dass Martin schon in seinem Fanshirt bereit saß, als die Wünschewagen-Crew ihren Fahrgast abholen wollte. In der Waldbühne hätte es dann trotz des regnerischen Wetters kaum besser laufen können. Denn auch Martins Frau und sein Schwager hätten während des Konzerts in den Behindertenbereich gedurft, das sei eigentlich gar nicht üblich.

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Richtig emotional wurde es dann, als das Konzert losging. Es habe viele freudige Momente gegeben, aber auch Momente der Ruhe und des Innehaltens. Die ehrenamtliche Helferin Karola erinnerte sich an die Momente, als Westernagen sein Lied „Lass und Leben“ anspielte. Sie selbst sei sehr berührt gewesen.

„Tränen in den Augen“

„Unser Fahrgast und seine Frau lagen sich in den Armen, allen standen Tränen in den Augen, selbst Menschen um uns herum. Und Martin konnte nun auch loslassen, das war spürbar“, erinnert sich die Freiwillige. Die Gedanken an seine Erkrankung seien zumindest für einen Moment ganz weit weg.


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Möglich wurde dieser allerletzte Konzertbesuch für Martin und seine Liebsten durch Spenden. Denn die bundesweit 24 Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Wer das Projekt unterstützen möchte, bekommt hier weitere Informationen.