Mehr als 40 Jahre hat der Schlangenbader Tunnel in Berlin-Wilmersdorf die ehemalige A104 mit der Stadtautobahn verbunden. Im April wurde er nun aus Sicherheitsgründen gesperrt. Bei einer technischen Überprüfung wurden Mängel bei der Entlüftung und den Notrufeinrichtungen festgestellt.
Eigentlich war zuerst eine mehrjährige Sanierung geplant, doch jetzt denkt der schwarz-rote Senat plötzlich über eine dauerhafte Tunnelsperrung nach. Doch nicht alle sind erfreut: Die Anwohner gehen jetzt wegen des Verkehrs-Wahnsinns am Schlangenbader Tunnel auf die Barrikaden.
Verkehr in Berlin: Warum gehen die Anwohner auf die Barrikaden?
Seit der Schließung hat sich der Schleichverkehr in der Berliner Wohngegend vervielfacht. 50 Tausend Autos, die früher durch den Tunnel gefahren sind, bahnen sich jetzt ihren Weg durchs Wohngebiet. Das führt nicht nur zu Lärm- und Abgasbelastung. Anwohnerin Birgit W. von der Bürgerinitiative Schlangenbader Tunnel findet klare Worte im Interview mit der „BZ“: „Die Verkehrssituation ist dramatisch – vor allem was die Sicherheit für mobilitätseingeschränkte Menschen und Kinder auf dem Schulweg angeht.“
Der Senat hat schnell reagiert und die Schlangenbader Straße und die Sodener Straße kurzerhand zur Einbahnstraße erklärt. Leider ohne Erfolg.
Welche Probleme gibt es jetzt in der Wohngegend?
Laut der 54-Jährigen würden sich zahlreiche Autos in die Einbahnstraße verirren und müssten wieder rückwärts rausfahren. „Bei solchen Manövern streifen die Fahrzeuge immer wieder parkende Autos!
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Birgit W. schildert weiter, dass immer wieder Seitenspiegel und Stoßstangen abgefahren werden. „Bei einem Auto war die gesamte Seite aufgerissen.“ Die Rollstuhlfahrerin wurde selbst schon bei einem Wende-Manöver in der Helgolandstraße angefahren. Deshalb fordern die Anwohner den Schlangenbader Tunnel zurück. Da der schwarz-rote Senat aber über eine dauerhafte Schließung nachdenkt, sieht es damit wohl eher schlecht aus.