Für Hertha BSC war es eine besondere Auswärtsfahrt. Beim Spiel in Nürnberg brauchten di Berliner einen Sieg, um den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Die Heimniederlage gegen Spitzenreiter Düsseldorf war ein früher Dämpfer, gegen den Club wollte man nun nachziehen.
Doch auch für Coach Christian Fiél war es kein Spiel wie jedes andere. Schließlich wechselte der Trainer zur neuen Saison aus Nürnberg zur Hertha. Die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte drohte das Sportliche zu überlagern.
Hertha BSC: Böser Empfang für Fiél
Schon im Vorfeld der Partie hatte Fiél ganz bewusst versucht, den Fokus auf das Spiel zu legen, nicht auf die emotionalen Umstände seiner Rückkehr. Er sei nun Coach bei Hertha BSC und versuche als solcher, Spiele zu gewinnen. Die Nürnberger Fans machten ihrem Unmut über den abtrünnigen Ex-Trainer dennoch Luft. Sie entrollten während des Spiels ein Transparent.
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„Cristian Fiél – Das Beste an dir war das Preisschild beim Abschied“, war darauf zu lesen. Als Nürnberg-Coach hatte Fiél noch einen Vertrag bis 2025, Hertha BSC zahlte 400.000 Euro, um ihn vorzeitig nach Berlin zu holen. Auf den Rängen besangen ihn nun zudem einige Fans als „Charakterschwein“.
Team und Trainer reagieren
Hertha BSC besiegte Nürnberg am Ende mit 2:0. Einen Bezug zu den Schmähsprüchen wollte Fiél danach aber nicht herstellen: „Ich habe es während des Spiels nicht mitbekommen. Das ist Fußball. Es ist keine Genugtuung.“ Seine Mannschaft sah das offenbar anders und spielte auch für ihren Coach. „Das Spiel war wichtig für unseren Trainer. Wir wollten den Sieg für ihn holen und haben alle noch mal 15 Prozent zusätzlich reingehauen“, sagte Hertha-Juwel Ibrahim Maza gegenüber der „BZ“.
Mit der Fahrt nach Nürnberg ist für Fiél und Hertha BSC ein großer Schritt absolviert. Und auch die drei eingefahrenen Punkte könnten sich als richtungsweisend herausstellen. Ob es dem Team gelingt, ganz oben mitzuspielen, wird sich indes zeigen müssen.