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Berlin: Ku’damm-Killer stirbt in U-Haft – wie konnte es so weit kommen?

Dirk S. starb wenige Wochen bevor sein Prozess beginnen sollte. Das wirft viele Fragen auf. Jetzt hat sich die Generalstaatsanwaltschaft Berlin geäußert.

Berlin
© IMAGO/Jürgen Ritter

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In einem Berliner Gefängnis ist es zu einem tragischen Todesfall gekommen. Wie die Generalstaatsanwaltschaft gegenüber BERLIN LIVE bestätigt hat, wurde der mutmaßliche Ku’damm-Killer tot in seiner Zelle gefunden.

Dirk S. wurde vorgeworfen, im Jahr 2021 die bekannte Promi-Kosmetikerin Oksana R. in ihrer Wohnung aus Habgier getötet zu haben.

Berlin: Mutmaßlicher Mörder tot aufgefunden

Der mutmaßliche Mörder soll sein Opfer im Rahmen der schrecklichen Tat mit einem Stein mehrmals auf den Kopf geschlagen und sie anschließend erwürgt haben. Am 19. November sollte sein Prozess vor dem Landgericht Berlin losgehen – doch dazu wird es nicht mehr kommen.


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Wie die „BZ“ berichtet, wurde er am Sonntagmorgen (20. Oktober) tot in seiner Zelle gefunden. Dies wurde mittlerweile vom Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Michael Petzold, bestätigt. Die Todesursache: Suizid. Doch wie ist es möglich, dass ein Häftling sich selbst töten kann?

Dirk S. galt nicht als suizidgefährdet

Auf Anfrage von BERLIN LIVE erklärt Petzold, dass genau das jetzt Gegenstand der Ermittlungen ist. „Im Rahmen eines Todesermittlungsverfahren sollen die Todesursache und die Hintergründe der Tat geklärt werden.“ Im Moment sei noch recht wenig bekannt. Sicher ist nur: „Ein Fremdverschulden kann ausgeschlossen werden.“ Und auch ein plötzlicher, aber natürlicher Tod wie durch Herzversagen scheint nicht zum Tod von Dirk S. geführt haben.

Zwar gehöre es in Gefängnissen zum Standard, dass suizidgefährdete Häftlinge unter besonderer Beobachtung durch die Wärter stehen, allerdings sei Dirk S. nicht als solcher eingestuft gewesen, so der Pressesprecher.


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Ob er sich im Vorhinein mit psychologischen Problemen an andere Häftlinge, einen Psychologen oder die Wärter gewandt habe, ist bislang unbekannt. Die Leiche des Mannes soll nun obduziert werden. Neue Erkenntnisse werden im Laufe diese bzw. Anfang kommender Woche (28. Oktober bis 3. November) erwartet.

Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.