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BVG bekommt Rüffel – Fahrgäste haben dickes Problem

Die BVG befördert in Berlin jeden Tag hunderttausende Fahrgäste. Doch nun bekommt das Unternehmen einen dicken Rüffel.

BVG
© IMAGO/Sabine Gudath

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Ohne die BVG wüssten viele Berlinerinnen und Berliner wohl nicht, was sie tun sollten. Mit ihren Bussen, U-Bahnen und Trams bringt das Nahverkehrsunternehmen jeden Tag hunderttausende Einheimische und Touristen an ihr Ziel – und das trotz allen Alltags-Ärgers zuverlässiger als in vielen anderen europäischen Städten.

Doch nun gab es für die BVG einen ordentlichen Rüffel. Grund ist die Fahrinfo-App, die bei vielen Berlinerinnen und Berlinern auf dem Handy sein dürfte. Doch sie hilft offenbar nicht allen gleich viel.

BVG in der Kritik

Am Dienstag (29. Oktober) hatte Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) einen Anlassbezogenen Verstößebericht der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Christine Braunert-Rümenapf, vorgelegt. Und die geht mit der Fahrinfo-App der BVG hart ins Gericht.

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Der Bericht kritisiert eine „mangelhafte Barrierefreiheit“ der App. Diese betreffe die Alternativtexte, die Kontraste und die Sprachausgabe. Alles Hilfsmittel, mit denen Sehbehinderten das Nutzen der App erleichtert werden soll. Damit habe die BVG nach Ansicht der Landesbeauftragten gegen Vorgaben aus Personenbeförderungsgesetz, Berliner Mobilitätsgesetz und Landesgleichberechtigungsgesetz verstoßen, zu  deren Umsetzung sie sich im Verkehrsvertrag verpflichtet hat.

BVG räumt Fehler ein

Laut Braunert-Rümenapf sei die Fahrinfo-App der BVG „der zentrale Baustein in der digitalen Fahrgastinformation für Routenplanung, Ticketkauf und Fahrplanauskünfte“. Dass diese nicht von jedem User barrierefrei genutzt werden können, würden „das sozialpolitische Ziel, dass Dienstleistungen des öffentlichen Verkehrs selbstständig genutzt werden können“ gefährden. Sie forderte eine ressortübergreifende Strategie, um diese Probleme anzugehen.

BVG-Sprecher Stefan Volovinis erklärte gegenüber BERLIN LIVE, dass man die Argumente sehr ernst nehme und man der gleichberechtigten Beförderung aller Fahrgäste einen großen Stellenwert einräume. Die barrierefreie Nutzung der App sei bereits von Beginn an in Planung gewesen.


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Der Sprecher räumt ein, dass bei Basistests „Barrieren identifiziert wurden, die die Nutzung der App teilweise unkomfortabel machten“, betont aber, dass die neue App eine „erhebliche Verbesserung“ gegenüber der Vorgängerversion sei. Die vorhandenen Mängel sollen schnellstmöglich behoben werden. Die BVG geht davon aus, dass die App noch im ersten Quartal 2025 vollständig barrierefrei sein wird.

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