Anfang 2024 wurde die Technokultur in der Hauptstadt zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland ernannt. Den Clubs in Berlin hilft das allerdings wenig. Denn viele kommen gegen hohe Mieten und Instandhaltungskosten nicht an und müssen schließen.
Obendrauf kommt der Bau der A100, wodurch zahlreiche Einrichtungen des Nachtlebens zerstört werden. Ein Superstar der Elektronikszene ist sich aber sicher, dass der Techno in Berlin trotzdem noch lange bestehen bleibt.
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Clubs in Berlin sterben weg
Die Berliner Technokultur ist seit Anfang 2024 immaterielles deutsches Kulturerbe. Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagte, sie stehe seit vielen Jahren für Werte wie Vielfalt, Respekt und Weltoffenheit. Sie gehört damit genauso zum kulturellen Reichtum des Landes wie Bergsteigen in Sachsen und Apfelwein in Rheinland-Pfalz.
Vielen Clubs in Berlin hilft das aber wenig. Sie müssen durch hohe Mieten und Nachfolgen der Corona-Pandemie schließen. Zuletzt wurde über das Watergate bekannt, dass es zu Silvester 2024 ein letztes Mal für Musikfans öffnen soll – danach ist Schluss. Auch der Weiterbau der A100 zwängt viele Kultureinrichtungen in die Knie. Wie zum Beispiel die „Wilde Renate“, ein riesiger Club und Ausstellungsraum in einem ehemaligen Mietshaus.
Fritz Kalkbrenner: „Techno wird nicht untergehen“
Auch Elektro-Star Fritz Kalkbrenner ist traurig über Schließungen wie die des Watergates. „Das ist mehr als schade“, erzählt er der „Berliner Zeitung“. Clubs in Berlin seien schließlich „seit 30 Jahren ein Aushängeschild für die Stadt und große Gewinnbringer“.
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Trotzdem ist sich der Musiker sicher, dass das nicht der Untergang der Szene ist. „Aber Techno wird nicht untergehen in Berlin. Es werden Läden überleben, die nicht ganz so zentral sind.“ Als Beispiel nennt er das Sisyphos. Das ist dem Mietenwettkampf durch das ausgelagerte Gelände nicht so sehr ausgeliefert.