Amerika hat gewählt und während die letzten Stimmen der US-Wahl noch ausgezählt werden, feiert sich Donald Trump in der Öffentlichkeit bereits als neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten. Und nachdem auch der wichtige Swing-State Pennsylvania am Mittwochmorgen (6. November) mit 19 Stimmen an den Republikaner gegangen ist, scheint die Amtseinsetzung tatsächlich nur noch eine Formsache zu sein.
„Das wird die goldene Ära der Vereinigten Staaten“, erklärt Donald Trump wirkungsmächtig vor den Kameras.
Viele Deutsche fürchten dagegen, dass auf Deutschland mit Trump als Präsidenten deutlich düstere Zeiten zukommen. In Oberhausen haben mehrere Anwohner die US-Wahl gemeinsam mitverfolgt und gegenüber unserer Redaktion ihre Gedanken und Sorgen geteilt.
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US-Wahl: Trump feiert – Deutsche in Oberhausen trauern
Bei einem klassischen amerikanischen Frühstück mit Rührei, Speck und Pancakes wurde in die Oberhausener Kulturfabrik K14 eingeladen. Viele der Teilnehmer kamen, um Harris‘ Sieg bei dem kleinen Public Viewing mitzuverfolgen. Stattdessen mussten sie mit ansehen, wie immer mehr Staaten an den Republikaner fielen. Aus einem hoffnungsvollen Morgen wurde ein Morgen mit Schrecken – Entsetzen machte sich auf den Gesichtern der Anwesenden breit.
Auch Veranstalter Heinz Wagner zeigte sich gegenüber unserer Redaktion geschockt mit Blick auf das vorläufige Ergebnis: „Ich habe sehr große Befürchtungen vor den nächsten Monaten und Jahren. Ich habe Angst davor, dass die Unterstützung für die Ukraine fallengelassen werden und auch Südamerikaner und andere Völker durch eine Massenabschiebung aus den USA getrieben werden.“ Für Europa erwartet er, dass Trump seine Androhung von steigenden Zöllen wahrmacht (hier mehr dazu).
„Schwarzer Tag“ für Deutschland?
Während die rund 40 Teilnehmer gebannt den Vorträgen von unter anderem Ex-Oberbürgermeister Burkhard Drescher oder dem Generalsekretär der NRW-SPD Frederik Cordes lauschen, lässt sich Donald Trump im Hintergrund auf dem Bildschirm bereits feiern. „Ich kann mir die Begeisterung für ihn nicht erklären, vielleicht müsste man das Männer fragen. Frauen werden wohl mehrheitlich sicherlich Harris und ihren liberaleren Stil gewählt haben. Das Schizophrene ist, dass sogar Mexikaner oder Portorikaner gewählt haben, die Trump aus dem Land haben will“, äußert sich auch Uschi Wagner entsetzt.
Der Rentnerin Bärbel Malich ergeht es ähnlich. „Ich glaube sehr an die Menschheit und das werde ich jetzt auch nicht verlieren. Vielleicht Wahlfälschung, wie es Trump sagen würde? Ich bin einfach fassungslos und kann es nicht verstehen.“ Mit diesem Ausgang hätte die 66-Jährige nicht gerechnet. „Ich empfinde Unsicherheit und leider viel Bewusstsein darüber, dass nicht viel Gutes kommen wird – das ist ganz furchtbar. Ein ganz schwarzer Tag für mich.“
Komplett den Kopf in den Sand stecken, will Maximilian Aßenbacher jedoch nicht. „Ich blicke mit gemischten Gefühlen auf den aktuellen Stand. Donald Trump sagt viel, aber ich bin mal gespannt, was er davon wirklich umsetzt. Ich denke, viele seiner Aussagen sind auch einfach nur Getöse.“ Die tatsächlichen Auswirkungen für Europa und Deutschland werden wohl erst in den nächsten Monaten zu sehen sein.