Am Mittwochnachmittag (6. November) war am Bahnhof Lichtenberg in Berlin einiges los. Zahlreiche Besucher versammelten sich in der Empfangshalle – und das nicht etwa, weil sie ein Ticket kaufen wollten oder ihre S-Bahn verspätet war.
Die rund 150 angereisten Personen hatten stattdessen einen ganz anderen Anlass, sich in dem Gebäude zu versammeln. Und plötzlich ging auch alles ganz schnell…
S-Bahn Berlin leert Lager mit Fundsachen
Zum vierten und letzten Mal in 2024 fand die Versteigerung von Fundstücken der S-Bahn im Berliner Bahnhof Lichtenberg statt. Und das ließ sich der eine oder andere Schnäppchenjäger nicht zweimal sagen. Pünktlich um 15 Uhr ging es los: Insgesamt 50 Fahrräder, zwei Kinderwagen, ein Rollstuhl und sogar ein E-Scooter kamen unter den Hammer – und das zu Preisen, die sich definitiv sehen lassen konnten. In Sekundenschnelle wurden die Hände in die Luft gestreckt und der Preis somit in die Höhe getrieben.
Auch Marc Müller aus dem brandenburgischen Strausberg versuchte sein Glück. „Vielleicht ist ja ein gutes Rad für mich dabei“, verriet er gegenüber BERLIN LIVE. Sein Limit legte er jedenfalls schon vorab auf 140 Euro – immerhin muss jeder Kauf vor Ort in Barzahlung erfolgen. Ob der Gegenstand dann letztendlich auch funktionstüchtig ist?
S-Bahn Berlin ermöglicht Student großes Schnäppchen
Diese Garantie übernimmt die S-Bahn Berlin jedenfalls nicht. Sie bietet lediglich die Gegenstände aus der Fundgrube an. Zuvor waren diese aber mindestens ein halbes Jahr ohne Besitzer im Lager und wurden auch von der Polizei geprüft – geklaute oder vermisste Räder, Roller und Co. werden bei der Versteigerung also definitiv nicht zu finden sein.
Und während Marc Müller noch auf seinen Schatz wartete, wollte Muhammed Nergiz gar nicht erst lange fackeln. Der 18-Jährige schlug bereits beim dritten Angebot zu: Ein sportliches Rad mit Hörnern am Lenker für gerade mal 20 Euro. „Ich hab mich vorab bei Kleinanzeigen erkundigt und dort sind alle Fahrräder deutlich teurer“, erklärte der Student gegenüber BERLIN LIVE. Mit seinem Schnapper ist er also mehr als zufrieden. Und auch die restlichen Besucher konnten überwiegend Räder unter 100 Euro ergattern.
S-Bahn Berlin: Mitarbeiter kann es selbst kaum glauben
Der Erlös der Versteigerung fließt nun erstmal in die Kasse der S-Bahn Berlin. Wer das nächste Mal ebenfalls zuschlagen möchte, muss sich allerdings etwas gedulden – die nächste derartige Veranstaltung wird erst wieder im Frühjahr 2025 angeboten. Pünktlich zum Beginn der Rad-Saison also.
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Doch wer weiß, welche Fundstücke dann neben den Rädern wohl noch zu kaufen sind. „Es gibt nichts, was wir noch nicht im Lager hatten“, schmunzelte einer der DB-Mitarbeiter und konnte es selbst kaum fassen. Sogar ein Grabstein soll schon mal dabei gewesen sein. Es gibt eben nichts, was in Berlin unmöglich ist.