Berlins Autofahrer sind einiges an Kummer gewöhnt. Doch was sie in den letzten Tagen für die Aufbauarbeiten zum Mauerfall-Jubiläum hinnehmen mussten, hat selbst die hartgesottensten Berliner an ihre Grenzen getrieben.
Trotzdem dürfte sich die Verkehrssituation in Mitte auch nach diesem Wochenende kaum beruhigen. Denn wie die Berliner Senatsverwaltung für Verkehr am Freitag (8. November) mitteilte, wird einer der wichtigsten Auto-Tunnel der Hauptstadt tagelang gesperrt sein.
Tiergarten-Tunnel tagelang gesperrt
„Der Tunnel Tiergarten Spreebogen wurde am 8. November in Fahrtrichtung Süd (Kreuzberg) bis auf Weiteres wegen technischer Störungen geschlossen“, erklärte die Berliner Senatsverwaltung auf ihrer Internetseite.
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„Im Rahmen der turnusmäßigen Wartung im Tunnel wurden bei mehreren Lüftern überhöhte Schwingungswerte und Materialschäden in den Lüfterrädern festgestellt. Einige Lüfter mussten deshalb demontiert werden“, so die Senatsverwaltung.
Erhöhte Brandgefahr im Tunnel
„Damit ist die Betriebssicherheit in der Tunnelröhre Fahrtrichtung Süd nicht mehr gegeben. Denn mit den noch verfügbaren Lüftern lässt sich das Brandlüftungskonzept nicht mehr umsetzen; der verfügbare Schub reicht nicht aus.“
Am Sonntag (10. November) dann ein Update. Die Brandlast im Tunnel soll zunächst durch den Ausschluss des Lkw-Verkehrs reduziert werden. Weil die Anzeigegeräte im Tunnel diese Änderung derzeit nicht anzeigen können, soll die „Ableitung der Lkw-Verkehre in Fahrtrichtung Süd“ mit Schildern deutlich gemacht werden. Sobald dies geschehen ist, „kann die Tunnelröhre für den sonstigen Verkehr wieder freigegeben werden – voraussichtliche Dauer: eine Woche.“
„Peinlich, wofür wurde der Tunnel zuletzt eigentlich nachts gesperrt“
Angesichts dieser trüben Aussichten gab es bei X zum Teil heftige Reaktionen auf die erneute Baumaßname im Tiergartentunnel. „Peinlich, wofür wurde der Tunnel zuletzt eigentlich nachts gesperrt“, heißt es hier. „Da gab es doch Wartungsarbeiten.“
Ein anderer Follower bombardierte den Post der Verkehrsinformationszentrale (VIZ Berlin) mit zahlreichen Fragen: „Und das kam so völlig unvorhergesehen nach 20 Jahren? Keine regelmäßige Prüfung? Keine technische Überwachung? Kein SLA mit dem Lieferanten? Nur noch Dilettanten bei euch unterwegs?“
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Etwas weniger höflich und ganz schön derb ging es in einem anderen Kommentar zur Sache: „Nur noch Trottel, Taugenichtse & Dilettanten am Werk, egal, ob ÖPNV- oder Straßenverkehrsplanung!“ – Ob dieser User schon einmal was von der neuen „Monster-Kampagne“ des Senats gehört hat? Dort heißt es nämlich: „Lass Dich nicht rasend machen!“