Wer einmal so richtig feiern gehen will, der steuert innerhalb Deutschlands mit hoher Wahrscheinlichkeit die Clubs in Berlin an. Kaum irgendwo gibt es so viel Auswahl, so spektakuläre Locations und so viele bekannte DJs, die sich die Klinke in die Hand geben, wie in der Hauptstadt.
Doch trotz ihrer Sogwirkung auf das Partyvolk geht es den Clubs in der Stadt alles andere als gut. So schlimm ist die Lage wirklich.
Clubs in Berlin: Der Bankrott naht
Berlin ist wohl zumindest innerhalb der Techno-Szene das Epizentrum des Feierns. Jährlich reisen tausende Touristen in die Stadt, um sich einmal im Leben im berühmten Berghain, dem Tresor oder dem Kit Kat die Nacht um die Ohren zu schlagen.
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Doch trotz der vielen ausländischen Touristen reicht die Auslastung der Clubs in Berlin noch lange nicht aus. Im November legte die Clubkommission dem Senatsausschuss für Wirtschaft, Betriebe und Energie nun drastische Zahlen vor. Diese stammen aus einer Umfrage unter Clubbetreibenden.
Untragbare Zustände
Demnach wissen rund die Hälfte aller Befragten nicht, wie und ob es im Jahr 2025 weitergehen soll. Denn im Durchschnitt ist der Umsatz unter den Clubs in Berlin um 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, der Gewinn sogar um 61 Prozent. Eine erschreckende Bilanz, die erklärt, warum es immer wieder neue Meldungen zu Clubschließungen gibt.
Wie auch in anderen Branchen leiden die Betriebe unter gestiegenen Energie-, Miet- und Personalkosten. Verstärkt wird der Effekt zusätzlich durch das fehlende Publikum. Denn von den oben genannten Preissteigerungen sind natürlich auch die Clubgäste betroffen – das Geld sitzt also nicht mehr so locker wie noch vor wenigen Jahren.
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Für einige Clubs geht es im kommenden Jahr also ums blanke Überleben. Sie brauchen deshalb jetzt dringend Hilfe. Die Clubkommission plädierte vor dem Senatsausschuss deshalb für staatliche Förderungen.
Schon einige gezielte Hilfen würden laut Gretchen-Betreiberin Pamela Schobeß ausreichen, um die Clubs bei den Produktionskosten zu unterstützen, berichtet das Magazin „Faze Mag“.
Doch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey nahm ihr schnell den Wind aus den Segeln. Denn das Haushaltsloch betrifft auch das Kulturressort. Die Einsparungen von bis zu zehn Prozent müssten auch hier eingehalten werden. Zusätzliche Hilfen seien dort aktuell nicht machbar.
Für die Clubs in Berlin ist die Situation kaum noch tragbar. Mit Demonstrationen wollen sie Druck auf die Politik ausüben, damit nicht noch mehr Locations schließen müssen.