Kreuzberg ist wohl einer der bekanntesten Bezirke Berlins, der für seine Vielfältigkeit und Lebendigkeit bekannt ist. Hier haben sich nicht nur 150.000 Bewohner niedergelassen, sondern auch Unmengen an Restaurants, Clubs uns Bars. Dadurch entsteht eine einzigartige Mischung aus Kultur, Stadtleben und Geschichte.
Und die sieht man an jeder Ecke. Neben Statuen von wichtigen Berühmtheiten erinnern zusätzlich noch viele Gebäude und Straßen an historische Persönlichkeiten. Doch ein Straßenname sorgt jetzt für mächtig Ärger bei den Anwohnern.
Kreuzberg: Chaos in einer Straße
Am 6. Februar 1850 wurde Otto Theodor Freiherr von Manteuffel, preußischer Ministerpräsident, Ehrenbürger Berlins. Zusätzlich wurde eine Straße nach ihm benannt: die Manteuffelstraße in Kreuzberg. Rund 170 Jahre später hat der Bezirk entschieden, dass die Straße umbenannt werden muss.
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Audre-Lorde-Straße soll sie von jetzt an heißen. Sie ist nach einer schwarzen Schriftstellerin und Aktivistin aus Amerika benannt. Laut Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) ist man zu dieser Entscheidung gekommen, weil Kreuzberg „mehr Diversität“ vertragen könnte, „weil das auch Machtverhältnisse ausmacht“.
„Ich kann mir nicht mal eine Pizza bestellen“
Ende Juni 2024 wurden die Straßenschilder ausgetauscht, dann folgten neue Hausnummern. Zahlreiche Anwohner gingen deswegen davon aus, dass die neue Adresse damit offiziell sei und haben sich umgemeldet. Jedoch habe der Bezirk Kreuzberg zu dem Zeitpunkt noch keine rechtswirksame Umnummerierung vollzogen.
Das Resultat: Die Post kam nicht mehr an. Doch das ist nicht das einzige Problem, worunter die Anwohner leiden. „Ich kann mir nicht mal eine Pizza bestellen, ohne stundenlang darüber nachzudenken, wie ich gefunden werden kann“, sagt ein Bewohner. Die Nachbarn hätten sogar Hausnummernschilder selbstgebastelt.
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Das Bezirksamt Kreuzberg erklärt auf Nachfrage, dass die Hauseigentümer über das Datum der Umnummerierung informiert worden wären. Diese hätten jedoch zahlreiche Anwohner nicht informiert.
„Ich finde die Umbenennung grundsätzlich gut, wie viele Leute im Bezirk. Aber leider ist das auch ein Beispiel dafür, dass eine gute Sache so dilettantisch umgesetzt wird, dass man die Leute wieder verliert“, sagt ein Bewohner.