Der Weg von Union Berlin im Deutschen Fußball ist beeindruckend. Innerhalb weniger Jahre spielten sich die Eisernen von der zweiten Liga bis in die Champions League. Nachdem in der vergangenen Saison der direkte Absturz gerade noch so am letzten Spieltag verhindert werden konnte, steht Union nach zehn Spieltagen jetzt auf einem starken sechsten Platz.
Bei dem beinahe kometenhaften Aufstieg musste Union Berlin auch immer wieder den Kader an die neuen Gegebenheiten anpassen. In den Transferperioden war also viel los, rund um die alte Försterei. Einige Stars kamen, andere gingen. Einige führten ihre Karrieren nach dem Abschied erfolgreich weiter, andere gerieten ins Stocken. Bei einem Ex-Star ist nun sogar das Karriereende möglich – mit gerade einmal 31 Jahren.
Union Berlin: Karriereende für Karius?
Loris Karius galt einst als eines von mehreren vielversprechenden Torwart-Talenten. Ausgebildet in den Jugendakademien des VfB Stuttgart und von Manchester City wechselte er mit 18 Jahren zu Mainz 05. Dort gab er unter Thomas Tuchel knapp anderthalb Jahre später im Dezember 2012 sein Bundesliga-Debüt, nachdem Christian Wetklo vom Platz geflogen war. Hinter Wetklo und Heinz Müller war Karius zunächst nur die Nummer drei.
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Das änderte sich in der Saison 2013/14. Nachdem er zunächst verletzt gefehlt hatte, rückte Karius am 12. Spieltag ins Tor und ließ sich nicht mehr verdrängen. Mit 20 Jahren war Karius nun Stammtorhüter in der Bundesliga und blieb das für insgesamt zweieinhalb Jahre, ehe er dem Ruf von Jürgen Klopp folgte, der den Keeper nach Liverpool lotste.
In England duellierte sich Karius mit Simon Mignolet um den Platz im Tor und konnte diesen Wettstreit letztendlich auch für sich entscheiden. So stand er im Mai 2018 auch im Tor, als Liverpool im Finale der Champions League Real Madrid forderte. Bei zwei der drei Gegentore sah Karius, der zuvor einen Ellenbogencheck von Sergio Ramos abbekommen hatte, schlecht aus. Wenig später verkündete Liverpool die Verpflichtung des brasilianischen Torwarts Alisson.
Karius: Kein Glück bei Union
Karius wurde erst zu Besiktas Istanbul verliehen. Dann zu Union Berlin. Hier bekam jedoch überraschend Andreas Luthe den Vorzug, Karius kam nur auf vier Bundesliga-Einsätze. Danach lassen sich die Einsatz-Zeiten des Ex-Unioners an einer Hand abzählen. Für Newcastle lief er einmal im Pokal und einmal in der Liga auf. Seit Sommer ist er vertragslos.
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Im Interview mit „Sky Sport“ sprach der ehemalige Union-Torwart nun über seine Zukunft. Darin erklärte Karius, dass es zuletzt einige Gespräche mit Vereinen über eine Zusammenarbeit gegeben habe, doch die habe er selbst auf Eis gelegt. Für ihn sei „nicht das Richtige dabei gewesen“, sagte er in einem Video, das auf Instagram hochgeladen wurde.
Er habe nichts forcieren wollen, was ihn nicht zu 100 Prozent überzeuge. Was dem Ex-Unioner vorschwebt, erklärte er allerdings nicht. Dennoch halte er sich aktuell fit.
Karius: Karriereende ist möglich
Dann kam aber ein Satz, der aufhorchen lässt. Karius sagte: „Ich hab jetzt noch keine Entscheidung getroffen, ob es für mich noch mal weitergeht, oder nicht. Ich halte mir das alles noch auf.“ Heißt: Loris Karius wägt nicht nur zwischen verschiedenen Vereinen ab – auch das Karriereende scheint für ihn eine Option zu sein.
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Sicher ist: Loris Karius scheint auch ohne Fußball glücklich zu sein. Auf Instagram postet er Bilder von zahlreichen Events – und natürlich seiner kleinen Familie. Seine Frau Diletta Leotta ist Sportmoderatorin in Italien. Zusammen haben sie eine kleine Tochter.