Die Berliner Tiertafel ist das Pendant zur Tafel für all diejenigen Bewohner in der Hauptstadt, die statt auf zwei auf vier Beinen unterwegs sind. Einmal im Monat bekommen finanziell schwache Tierbesitzer hier Unterstützung für ihre Schützlinge, egal ob Spielzeug oder Futter.
Ein Projekt, gegen das eigentlich niemand etwas haben dürfte. Doch die Realität sieht anders aus. Schon in der Vergangenheit wurde die Tiertafel immer wieder Opfer von Attacken, jetzt hat die Situation aber eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Berliner Tiertafel wird attackiert
Soziale Projekte, die die schwächsten Mitglieder in der Gesellschaft unterstützen, sind eigentlich gerne gesehen – sollte man meinen. Doch was die Berliner Tiertafel in den vergangenen Monaten immer wieder erleben musste, beweist das Gegenteil. Es ging los mit Kritzeleien an der Hauswand der Ausgabestelle in der Wustrower Straße 18 in Hohenschönhausen, erzählt Lina Hüttmann, Gründerin des Vereins im Gespräch mit BERLIN LIVE. Doch dabei blieb es nicht.
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Später wurden die Türen vollgepinkelt, die Schlösser zugeklebt, Müll vor den Räumlichkeiten abgestellt und sogar Autoreifen der Mitarbeiter aufgeschlitzt. Doch jetzt ist es noch weiter eskaliert.
„Wir sind hier nicht erwünscht“
„In der Nacht von Freitag auf Samstag erhielt eine Mitarbeiterin einen Anruf von der Polizei, dass eine Mülltonne im Innenhof angezündet worden ist. Das Feuer griff dabei auch auf die Fassade über“, erklärt Hüttmann. Durch die Flammen und die späteren Löscharbeiten wurden die rückliegenden Fenster des Gebäudes zerstört, ein Abluftrohr ist abgebrochen und auch die Wände und die Decken im Inneren sind beschädigt.
Wie hoch der Schaden ist, ist noch unklar. „Aber es sind auf jeden Fall mehrere tausend Euro.“ Für die Tierschutzeinrichtung eine Katastrophe – vor allem in Verbindung mit den vorherigen Attacken. „Wir haben das Gefühl wir sind hier nicht erwünscht.“
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Und das, obwohl der Verein mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag leistet. „Vielleicht ist es jemand, der sich bei uns beworben hat und nicht aufgenommen wurde“, spekuliert die Gründerin. Oder jemand aus der „Trinkerszene vor Ort“. Denn der Eingang des Gebäudes ist ein beliebter Treffpunkt, „wenn wir aufmachen, müssen wir sie dann aber immer wegschicken.“ Die Polizei ermittelt nun zu dem Vorfall. Im Moment geht sie „von Brandstiftung aus, da es in der Nähe der Wustrower Straße kurze Zeit später weitere Sachbeschädigungen durch Feuer gab“, wie eine Sprecherin gegenüber BERLIN LIVE berichtet.
Unterkriegen will sich die Berliner Tiertafel aber nicht. „Die Spendenausgabe am Samstag (23. November) findet planmäßig statt.“ Außerdem gebe es bereits reichlich Unterstützung aus der Bevölkerung, zum Beispiel durch Spenden, aber auch durch Arbeitskraft. „Eine Gruppe Graffiti Künstler ist auf uns zugekommen und hat angeboten, uns zu unterstützen.“ Sie wollen die innenliegende Wand jetzt verschönern. „Das zeigt uns, auch aus etwas so Schlimmem kann etwas Gutes werden.“
Wer die Tiertafel unterstützen möchte, kann das über folgende Wege machen:
Spende über PayPal: berlin@tiertafel.org
Spende per Banküberweisung: Berliner Tiertafel e.V., IBAN: DE24 1005 0000 0190 3531 98, BIC: BELADEBEXXX