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Tempelhofer Feld: Architekten gehen auf die Barrikaden

Der Streit um eine Randbebauung das Tempelhofer Feldes eskaliert immer mehr. Jetzt haben sogar Berliner Architekten die Pläne des Senats heftig kritisiert.

Tempelhofer Feld
© IMAGO/Emmanuele Contini

Tempelhofer Feld – eine Oase in der Großstadt

Das Tempelhofer Feld ist für Berliner und Touristen ein ganz besonderer Ort.

Es ist eines der größten Streitthemen der Hauptstadt: Wird das Tempelhofer Feld bebaut, oder nicht? Mit dem Volksentscheid von 2014 stand eigentlich fest, dass das Feld den Berlinern als Naherholungsgebiet erhalten bleibt. Doch immer wieder versucht der schwarz-rote Senat eine (Rand-)Bebauung durchzusetzen. Der vermeintliche Grund: Die Wohnungsnot in Berlin.

Ein Ideenwettbewerb sorgt jetzt erneut für Aufruhr in der Debatte. In einem internationalen Aufruf sucht der Senat nach Anregungen zur Randbebauung des Tempelhofer Feldes. Vielen Berlinern passt das allerdings nicht in den Kram. Jetzt melden sich sogar Architekten zu Wort.

Tempelhofer Feld: Architekten außer sich – „Irreführend“

Am 13. November startete ein internationaler Ideenwettbewerb für das Tempelhofer Feld. Die Senatsverwaltung ruft Architekten und Stadtplaner weltweit dazu auf, sich mit kreativen Plänen zur Zukunft des Feldes zu beteiligen. Und das, obwohl der vom Senat einberufene Bürgerrat erst im September erklärte hatte, das eine Bebauung nicht im Sinne der Berliner Bürger sei.

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Auch das Architektenbündnis „Architects4THF“ sieht eine Randbebauung kritisch. Nach der Ankündigung des Ideenwettbewerbs haben sich hier Berliner Stadtplaner und Architekten zusammengetan, um das Tempelhofer Feld in seiner jetzigen Form zu bewahren und die demokratische Kultur schützen.

„Die Ausschreibung ist irreführend und wird als politisches Instrument genutzt, um die Absichten des Berliner Senats öffentlich zu platzieren“, erklären die Initiatoren des Bündnisses, Jolene Lee und Malte Willms, BERLIN LIVE im Gespräch.

Hier Wohnungen zu bauen „würde den Bodenwert der umliegenden Grundstücke derart in die Höhe treiben, dass die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit ganzer Stadtteile drastisch eingeschränkt würde.“ Die Vorschläge des Stadtentwicklungsprogramms für 2040 für bezahlbaren Wohnraum in Berlin außerhalb des Tempelhofer Feldes, hätte der Senat nicht ernst genommen.

„Nicht zu bauen ist auch ein architektonisches Statement“

„Nicht zu bauen ist auch ein architektonisches Statement – denn Leere hat einen Raum, Stille hat eine Stimme“, erklären Lee und Willms. „Wir erkennen die Relevanz des Baus neuer Sozialwohnungen zur Bewältigung der Wohnungskrise an. Allerdings teilen wir die Einschätzung mehrerer Studien, die aufzeigen, dass es eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten für den Wohnungsbau gibt, die über das Tempelhofer Feld hinausgehen“, so die Architekten.


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Neben dem reinen Bau von Sozialwohnungen fordern sie umfassendere und zukunftsorientierter Ansätze: „Rekommunalisierung und Vergesellschaftung, dauerhaft bezahlbare Mieten und echte Mietermitbestimmung.“