Ein Lebensmitteleinkauf ist für mich eigentlich keine große Sache – immerhin hatte man dieses Ereignis bereits mehrmals in seinem Leben, spätestens wenn man einen eigenen Haushalt führt. Das Betreten einer Rewe-Filiale ist also keine Besonderheit.
Am vergangenen Dienstag (19. November) erlebte ich allerdings etwas völlig Neues – für einen kurzen Moment dachte ich sogar, etwas Unerlaubtes zu tun: Nach meinem Einkauf lief ich nämlich schnurstracks an der Kasse vorbei und verließ den Laden. Ärger vorprogrammiert?
Rewe in Berlin: Braucht hier keiner zu bezahlen?
Von wegen. Wie mein Selbstversuch zeigt: Im Rewe-Markt in der Schönhauser Allee 130 in Berlin-Pankow wird man nach dieser Aktion nicht direkt am Ausgang von der Polizei wegen Diebstahls festgenommen. Das Personal ist, was das angeht, aber keinesfalls einfach nur freundlich zu seinen Kunden – stattdessen steckt ein komplettes Konzept dahinter.
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In dieser Rewe-Filiale in Prenzlauer Berg kann man nämlich zwischen dem herkömmlichen Einkauf mit Bezahlmöglichkeit an der Kasse – oder aber der sogenannten „Pick&Go“-Variante wählen. Ich habe mich für Letzteres entschieden und durfte deshalb einfach so an der Schlange im Kassenbereich vorbeispazieren und den Laden verlassen.
Rewe in Berlin: Hunderte Kameras hängen an der Decke
Die Produkte bekam ich jedoch nicht umsonst. Mein Einkauf wurde über die vorab installierte App getrackt und anschließend über meine angegebene Bezahlfunktion – in meinem Fall Paypal – easy abgerechnet. Doch woher konnte das System wissen, welche Ware ich in meinen Einkaufskorb gelegt hatte?
Tja, willkommen in der Zukunft. Der gesamte Markt ist neben Sensoren in den Regalböden auch mit rund 500 Kameras an der Decke ausgestattet. Durch diese wird jeder Kunde im Laden „beobachtet“, ohne dabei biometrische Daten zu erfassen. Ein Gefühl von „Big Brother“ kam bei mir während des Einkaufs dadurch aber keinesfalls auf. Im Gegenteil: Ehrlich gesagt habe ich die schwarzen Kameras an der Decke gar nicht wirklich wahrgenommen.
Rewe-Personal freut sich über interessierte Kundschaft
Viel mehr war ich von der Innovation beeindruckt, die das Einkaufen künftig noch einfacher und ohne großen Zeitaufwand gestaltet. So zögerte ich sogar kurz am Ausgang, ob ich denn wirklich ohne zu Bezahlen durch die Schranke laufen darf. Das scheint wohl mehreren Kunden so zu gehen – nicht ohne Grund wurde deshalb extra ein Schild angebracht, das darauf hinweist, dass man wirklich keinen Fehler begeht.
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Sekunden später tauchte dann auch schon die Bestätigung der Bezahlung auf meinem Smartphone auf. Und was hinzu kommt: Das Personal freut es! Denn nicht nur die Technik wird mit jedem Kunden, der den Service nutzt, optimiert, sondern auch die Mitarbeiter werden an der Kasse entlastet und können dadurch an anderen Stellen im Markt eingesetzt werden. Wie genau die „Pick&Go“-Funktion funktioniert, habe ich beim Marktleiter nachgefragt – die Antworten findest du hier.