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„Tatort“ aus Köln: Kurioser Drehort – „Bei laufendem Bordell-Betrieb gedreht“

„Tatort“-Folgen im Rotlichtmilieu gab es schon viele. Der aktuelle Kölner „Tatort“ ist mit früheren Ausgaben in keiner Weise zu vergleichen

Ballauf und Schenk
© IMAGO/Panama Pictures

Tatort (ARD): "Lass sie gehen" – Die schmerzliche Freiheit

Als eine junge Frau in Stuttgart tot aufgefunden wird, nehmen Thorsten Lannert und Sebastian Bootz Dorfbewohner auf der Schwäbischen Alb ins Visier.

Eingefleischte Fans der ARD Kult-Krimiserie „Tatort“ durften ihre Lieblingsschauspieler schon an vielen interessanten Drehorten bestaunen. Bei der aktuellen Folge des Kölner Tatorts ,,7. Etage“ werden sie besonders überrascht und erhalten Einblicke in eine ganz neue Szenerie, einen laufenden Bordellbetrieb.

Selbst für das erfahrene Schauspielerduo Dietmar Bär (63) und Klaus J. Behrendt (64) waren diese Bedingungen Neuland und eine ganz besondere Herausforderung. Dietmar Bär, der seit 1997 den Kölner Kommissar Freddy Schenk spielt, beschreibt den Dreh gegenüber der BILD als ,,einen außergewöhnlichen Platz“ und ,,eine sehr intensive Zeit“.

„Tatort“-Action im laufenden Rotlichtbetrieb

Weiterführend sagt er: „Wir waren der Sache so nah, wie ich der Sache so persönlich nie gekommen bin. Ich hatte mit dieser Branche bisher keine Berührungspunkte. Jeder vierte Mann ja angeblich schon – aber dann gehöre ich zu den anderen drei. Wir haben bei laufendem Betrieb gedreht – da liefen natürlich manchmal auch Störenfriede vorbei.“

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Tatort-Folgen in Bordellen sind für die ARD-Zuschauer keine Seltenheit. Krimiszenen in einem laufenden Betrieb sind dagegen etwas Kurioses und echte Highlights! Das WDR-Team hatte nur eine Etage für den Dreh genutzt. Somit empfingen auf den anderen Etagen Prostitutierte weiterhin Kunden.

Welchen Einfluss hatte dies auf den Dreh der Szenen? Laut Bär profitierten sie sogar davon: „Der Rest lief dort ganz normal weiter. Für die Atmosphäre beim Dreh war das aber sogar gut, da konnten wir uns was abgucken“, berichtet der Tatort-Star.

„Tatort“: Meinung zum Thema „Prostitution“ solle sich jeder selber bilden

Doch wie stellte das WDR-Team den Kontakt zum Etablissement her? Die WDR-Zentrale trennen vom Bordell nur circa 100 Meter Fußweg. Oft parken ihre Mitarbeiter auf den Parkplätzen des Eroscenters. Daher kennt man sich. Bordellbetreiber Dieter Kern (61) sieht das Ganze als Werbung. Er erhofft sich, durch den Dreh mehrere Tatort-Zuschauer in sein Laufhaus locken zu können.

Dass das Thema Prostitution in der Gesellschaft kontrovers diskutiert wird, wisse das langjährige Tatort-Duo. „Wir haben das Thema durchaus ernst genommen. Die Diskussionsgrundlage Sex-Arbeit ist da – dazu hat ja auch jeder eine Meinung. Wir wollten da keine politische Empfehlung geben, das war nicht der Punkt. Die soll sich jeder selbst bilden“, sagt Bär.



Zudem fügt er hinzu, dass das eben das älteste Gewerbe auf der Welt wäre und eine große wirtschaftliche Strahlkraft habe. Dies würde auch immer so bleiben, aber unser Umgang mit dem Thema könne sich ändern. Wie das gelingen soll, weiß der langjährige Tatortschauspieler genau: ,,Wir sollten das aktiv in bessere Bahnen lenken – damit die Frauen selbst es besser haben als bisher.“