Veröffentlicht inPolitik

Merkel gesteht ärgerlichen Patzer bei Trump-Treffen – „Wie konnte ich das vergessen?“

Unangenehme Anekdote! In ihren politischen Memoiren packt Angela Merkel über ihr erstes Treffen mit Donald Trump aus.

Begegnung von Trump und Merkel
© IMAGO/ABACAPRESS

Erdrutschsieg: Donald Trump ist erneut US-Präsident

Donald Trump ist der 47. Präsident der USA. Er konnte sich gegen Kamala Harris durchsetzen. Dabei halt ihm vor allem seine Wählerschaft in den Swing States.

Wer auch immer künftig Bundeskanzler sein wird, ob Friedrich Merz, Robert Habeck oder doch weiterhin Olaf Scholz, er wird es in den kommenden vier Jahren mit US-Präsident Donald Trump zu tun bekommen. Angela Merkel hat das schon hinter sich. In ihren Memoiren „Freiheit“ berichtet sie über einen Patzer, den sie sich bei ihrer ersten Begegnung mit Trump leistete.

+++ Auch interessant: Angela Merkel nimmt Olaf Scholz in die Mangel: „Wie schlecht steht es um unser Land?“ +++

Es liest sich auch wie eine Mahnung an ihren künftigen Amtsnachfolger für das erste persönliche Treffen mit Trump in Washington.

Merkel blickt zurück auf ihr erstes Treffen mit Trump

In ihrer politischen Autobiografie verrät Merkel nur begrenzt Details, die der Öffentlichkeit bislang verborgen blieben. Bei der Schilderung ihrer ersten Begegnung mit Trump ist das anders.

So räumt sie auf Seite 590 ein, dass sie den Wahlkampf zwischen Hillary Clinton und Donald Trump „aufmerksam verfolgt“ hatte und sich über einen Sieg der Demokratin gefreut hätte. Doch es kam anders – Donald Trump gewann zum ersten Mal das Rennen ums Weiße Haus.

„Schüttelte innerlich den Kopf“

In Trumps Wahlkampf spielte Deutschland und auch Kanzlerin Merkel immer wieder eine Rolle. Etwa als er die Aufnahme von so vielen Flüchtlingen 2015 und 2016 kritisierte. Oder als er Zölle auf deutsche Autos in den USA ankündigte.

„Ich fand es erstaunlich, dass sich ein Präsidentschaftskandidat in den Vereinigten Staaten von Amerika mit einer deutschen Bundeskanzlerin beschäftigte. Nach dem Motto ‚Viel Feind, viel Ehr‘ hätte ich mit meiner Rolle zufrieden sein können. Aber Galgenhumor half hier nicht weiter, meine Pflicht war es, alles für ein auskömmliches Verhältnis zwischen unseren beiden Ländern zu tun, ohne auf all die Provokationen zu reagieren.“

Angela Merkel in ihren Memoiren „Freiheit“ (Kiepenheuer&Witsch, 42 Euro)

So kam es am 17. März 2017 zur ersten direkten Begegnung in der US-Hauptstadt. Merkel habe den Besuch „akribisch vorbereitet. „Als ich am Weißen Haus eintraf, begrüßte mich Donald Trump an der Tür in Anwesenheit von Pressevertretern mit einem Handschlag.“ Doch dann ereignete sich Merkels Patzer!


Weitere Nachrichten für dich:


Vor dem Gespräch im Oval Office, dem Büro des Präsidenten, sollte es eigentlich ein weiteres Händeschütteln vor Fotografen und TV-Kameras geben. Doch Trump ignorierte Merkel einfach. „Anstatt die Szene stoisch durchzustehen, flüsterte ich ihm zu, dass wir uns noch einmal die Hände schütteln sollten“, erinnert sich die Altkanzlerin.

„Kaum hatte ich das gesagt, schüttelte ich innerlich über mich selbst den Kopf. Wie konnte ich vergessen, dass Trump genau wusste, welche Wirkung er erzielen wollte. Er wollte durch sein Verhalten Gesprächsstoff kreieren, während ich so getan hatte, als hätte ich es mit einem sich normal verhaltenden Gesprächspartner zu tun.“

Angela Merkel in ihrer politischen Autobiografie „Freiheit“ (Kiepenheuer&Witsch, 42 Euro)

Das darf wohl auch als Ratschlag verstanden werden an künftige Kanzler im Umgang mit Trump. Man muss sich bei ihm auf alles einstellen. Vor allem darauf, dass er den Gesprächspartner demütigen will.