Um das KaDeWe wird es auch nach der Rettung durch die thailändische Central Group nicht so richtig ruhig. Das Luxuskaufhaus in der Nähe vom Bahnhof Zoo meldete im Januar Insolvenz an – denn zusammen mit der Pleite des Signa-Konzerns, zu der die KaDeWe-Group gehörte, geriet sie finanziell ins Straucheln.
Dann übernahm der Investor aus Thailand und rettete die Berliner Institution. Doch jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
KaDeWe rückt ins Visier
Wie „rbb 24“ berichtet, beschäftigt die Pleite des KaDeWe seit einigen Monaten nicht nur Shopping-Liebhaber, sondern auch mehrere Staatsanwaltschaften bundesweit. Denn nach der Insolvenz der Signa-Gruppe rückten die Geschäftspraktiken von Chef René Benko in seinem Firmengeflecht mehr und mehr in den Vordergrund.
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Auch in Berlin wird ermittelt. Der hiesige Sprecher der Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, erklärte nun: „Wir haben Ermittlungen gegen die Signa-Gruppe im Sommer dieses Jahres aufgenommen, wobei es sich um ganz viele Unterunternehmen handelt.“ Eines davon sei die KaDeWe-Gruppe. Gegen sie laufe nun Ermittlungen wegen Subventionsbetrug, so Büchner.
Möglicher Grund für die Ermittlungen
Laut der Recherche von „rbb 24“ könnten diese im Zusammenhang mit einem 90-Millionen-Euro-Kredit stehen, für den der Bund und die Länder Berlin, Hamburg und Bayern im Jahr 2020 eine Bürgschaft übernommen haben. Dies wollte der Sprecher nicht bestätigen.
Schon damals gab es bei der KaDeWe-Gruppe finanzielle Probleme aufgrund der Corona-Maßnahmen und des mehrmonatigen Lockdowns. Mit der Bürgschaft wollte man verhindern, dass die Luxus-Kaufhäuser in Berlin, Hamburg und München Pleite gehen, heißt es weiter.
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Um den Kredit zu decken, wurden laut dem Bundeswirtschaftsministerium Warenvorräte, Markenrechten, aber vor allem Garantien der Gesellschafter, der thailändischen Central Group, und der österreichischen Signa zur Sicherung herangezogen.
Während „die Central Group ihre Garantie in vollem Umfang eingelöst“ hat, stehen die Beiträge bei der Signa-Gruppe noch aus, so das Ministerium. Diese habe bisher nur einen Teil der Sicherheiten eingelöst – der Rest der Kreditsumme in Höhe von 6,6 Milliarden Euro müsse nun durch Steuergelder beglichen werden.
Ob diese Verbindung Grund für die Ermittlungen ist, bleibt weiter unklar. Sicher ist nur: Die Staatsanwaltschaft ermittelt.