Dass die Kürzungswelle, die der schwarz-rote Senat gerade über Berlin rollen lässt, auch den öffentlichen Nahverkehr treffen wird war klar. Schon lange stand fest: Für das 29-Euro-Ticket in seiner aktuellen Form gibt es keine Zukunft. Nur wie das Aus kommuniziert werden sollte, blieb zunächst unklar.
Das hat sich am Mittwoch (11. Dezember) geändert. Die Senatsverwaltung für Verkehr macht Nägel mit Köpfen. Der Verkauf des 29-Euro-Tickets ist gestoppt worden. Wie es für die aktuellen Abonnenten weitergeht, ist noch unklar.
BVG und S-Bahn Berlin: Schluss mit dem 29-Euro-Ticket
Im Wiederholungswahlkampf war das 29-Euro-Ticket das große Wahlversprechen von Franziska Giffey und ihrer SPD. Als Juniorpartner der CDU gelang es den Sozialdemokraten erst spät, dieses Ziel auch in die Tat umzusetzen, doch nur wenige Monate später ist es wegen der Sparmaßnahmen des Landes Berlin wieder Geschichte.
+++ BVG und S-Bahn Berlin: Kunden trifft es hart – Ticketpreis mehr als verdoppelt +++
Am Mittwoch hatte die Verkehrsverwaltung die Tarifbestimmungen zum Berlin-Abo „mit Wirkung zum 10. Dezember 2024 widerrufen“. Seit dem 11. Dezember sei der Neuabschluss des Berlin-Abos zum Preis von 29 Euro nicht mehr möglich. Dass es so kommen würde, war schon länger klar. In den vergangenen Wochen lief der Verkauf jedoch zunächst weiter.
Wie geht es für die Passagiere weiter?
Noch unklar ist, wie es für Fahrgäste von BVG und S-Bahn Berlin, die aktuell ein Abo haben, weitergeht. Laut Petra Nelken, Sprecherin der Verkehrsverwaltung würden diese Abos zunächst weiterlaufen. Im nächsten Schritt müssten BVG und S-Bahn ihren Kunden mitteilen, dass ihr Abo ausläuft. Man sei noch in Gesprächen mit den Verkehrsunternehmen, wie lange diese für den Prozess brauchen.
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Insgesamt müssen BVG und S-Bahn Berlin mehr als 200.000 Kunden die Kündigung zustellen. Dabei ist noch offen, welche Fortsetzungsangebote gemacht werden sollen. Denkbar ist laut dem „Tagesspiegel“, dass die Verkehrsunternehmen den Fahrgästen anbieten, ihr Ticket direkt in ein Deutschlandticket umzuwandeln. Das kostet ab dem kommenden Jahr allerdings 58 Euro – und damit genau doppelt so viel wie das 29-Euro-Ticket bisher. Dafür kann man damit aber auch ohne Aufpreis im C-Bereich und (fast) allen Nah- und Regionalverkehrsmitteln in Deutschland unterwegs sein.