Diese Szene war der unschöne Abschluss einer dürftigen Partie. In der zweiten Minute der Nachspielzeit stand es zwischen dem 1. FC Union Berlin und Tabellenschlusslicht VfL Bochum 1:1. In Unterzahl hatte Gäste-Torwart Patrick Drewes gerade wegen Zeitspiels die Gelbe Karte gesehen, und wollte endlich einen Abstoß ausführen, dann kam es zum Eklat.
Ein Fan auf der Waldseite der Alten Försterei warf ein Feuerzeug in den Fünfmeterraum und traf Bochums Torwart dabei am Kopf. Der Sackte in sich zusammen. Die Reaktionen einiger Union-Fans auf diesen Eklat machten noch einmal mehr sprachlos.
Union Berlin: Drewes wird beschimpft
Denn während Bochums Keeper am Boden kauerte und sich Betreuern behandeln ließ, beschimpften ihn viele Union-Fans in der alten Försterei mit Schmährufen und Schmähgesängen. Nur langsam verstummten diese. In diesen Minuten gaben die aufgrund des Ergebnisses (1:1) enttäuschten Fans von Union Berlin kein gutes Bild ab.
Gleiches gilt für einige Fans in den Sozialen Netzwerken. Dort wollen einige Eiserne nämlich auf den TV-Bildern erkannt haben, dass Drewes gar nicht ausreichend doll von dem Feuerzeug getroffen worden sei, um zu Boden zu sinken und sich benommen vom Feld eskortieren zu lassen. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) schrieb ein Union-Fan: „Der Oscar geht an Patrick Drewes für die beste Schauspielerische Leistung.“
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Andere reagierten gereizt auf diese Äußerungen einiger Union-Fans. Ein User schrieb: „Ich biete jedem Unioner, der Drewes Schauspielerei vorwirft, gerne an, euch mal aus 20-30 Metern ein Feuerzeug an die Birne zu zimmern. Mit Freude.“ Ein anderer Fan schrieb: „Was für eine Schauspieltruppe.“ Andere machten sich über Drewes und den Feuerzeugwurf lustig. Drewes begab sich nach dem Spiel in ein Krankenhaus zur Untersuchung.
Unions Social-Abteilung greift daneben
Und auch die Social Media-Truppe von Union Berlin langte (mal wieder) ordentlich daneben. Die schrieb: „Das Spiel ist unterbrochen, da Gegenstände aufs Feld geflogen sind.“ Dafür gab es direkt Kritik, aber auch die prompte Entschuldigung. „Das war dumm formuliert. Genau so dumm, wie das Werfen von Gegenständen“, schob das Team nach.
Eine Entschuldigung gab es auch von Union Manager Horst Heldt am Mikrofon des Pay-TV-Senders Sky. Es sei die Tat eines Einzelnen gewesen, für die sich der Verein entschuldige. Er wolle aber nicht, dass man alle Fans für die Tat eines Einzelnen in die Verantwortung nehme. Zu den Beschimpfungen gegen den am Boden liegenden Drewes äußerte sich Heldt nicht.