Die rund 400.000 Mitglieder der SPD durften es unter Genossen schon immer, jetzt hat jede Bürgerin und jeder Bürger grünes Licht: Bundeskanzler Olaf Scholz mag geduzt werden! Offenbar ist der Regierungschef darum bemüht, vor der Bundestagswahl 2025 besonders volksnah zu erscheinen und sein eher kühles hanseatisches Image aufzupolieren.
Während Helmut Kohl gegenüber einem Journalisten seinerzeit sogar auf die Anrede Dr. bestand („Für Sie bin ich nicht der Herr Kohl! Wir wollen ein bisschen Ordnung zwischen uns reinbringen. Ich möchte keine Intimität mit Ihnen haben!“), darf man zum amtierenden Kanzler offenbar ohne Probleme „Olaf“ sagen.
Auf Du und Du mit dem Kanzler
Das jedenfalls erklärte er nun selbst bei der Vorstellung des SPD-Wahlprogramms und der ersten Wahlplakate. Bei dieser Wahlwerbung werden die Bürgerinnen und Bürger ebenfalls geduzt. Dort steht als Slogan: „Mehr für dich. Besser für Deutschland.“ Scholz habe laut eigener Aussage kein Problem damit, wenn er auch geduzt wird. „Viele duzen mich, rufen mir über die Straße ‚Olaf‘ zu. Ich unterhalte mich dann mit Du“, so der Kanzler laut „Bild“.
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Aus Sicht von SPD-Wahlkampfchef und Generalsekretär Matthias Miersch sei das Du auch die „direkteste Ansprache“. Das erleichtere den Bürgerkontakt.
Scholz und Merz mit mäßigen persönlichen Umfragewerten
Von „Uns Uwe“, der beliebten und 2022 verstorbenen HSV-Legende Uwe Seeler, ist der frühere Hamburger Bürgermeister aber noch ein ganzes Stück entfernt. Laut dem neuesten Forsa-Trendbarometer für RTL/ntv (17. Dezember) würden bei einer Kanzlerdirektwahl nur 26 Prozent für Scholz stimmen. Ebenso 26 Prozent für Friedrich Merz, dagegen 48 Prozent für keinen der beiden. Für beide Kanzlerkandidaten ging es jeweils einen Prozentpunkt runter.
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Immerhin bei Frauen ist Scholz beliebter als Merz (29 zu 21 Prozent), der wiederum bei Männern klar führt (31 zu 22 Prozent).