Die BVG bringt täglich hunderttausende Berliner an ihr Ziel. Dabei gibt es zahlreiche Busse, Trams und U-Bahnen, doch nicht alle sind gleich beliebt. In manchen fühlen sich die Menschen unsicherer oder meiden sie im schlimmsten Fall sogar komplett. Denn nicht nur an Sauberkeit mangelt es dort, sondern auch an Sicherheitsstandards.
Eine dieser Problem-Linien ist die U8. Seit Frühjahr läuft dort deshalb ein spezielles Pilotprojekt. Bei einem Zwischenfazit wird das Unternehmen zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister, Kai Wegner (CDU), deutlich.
BVG mit großer Ankündigung
Die U8 macht immer wieder Negativschlagzeilen. Seien es Übergriffe auf Frauen, Messerstechereien oder Schlägereien – entlang der Linie gibt es immer wieder heftige Vorfälle. Hinzu kommt ein massives Sauberkeitsproblem an den Bahnhöfen. Im Frühjahr startete deshalb ein Projekt, bei dem zunächst an den südlichen Bahnhöfen, später an allen Haltepunkten der BVG-Linie verstärkt Teams aus Reinigungs- und Sicherheitskräften eingesetzt wurden.
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Schon jetzt zeigt sich laut Kai Wegner: „Dieses Projekt ist ein Erfolgsmodell. Die Reinigungsstreife auf der U-Bahnlinie 8 sorgt für mehr Sauberkeit und ein höheres Sicherheitsgefühl aller Fahrgäste.“ Das geht aus Umfragen unter den Passagieren hervor. „Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Befragten stellten den Maßnahmen ein positives Zeugnis aus. Rund die Hälfte der Befragten hat auf der Linie eine positive Entwicklung durch mehr Personal bemerkt“, heißt es in einer Mitteilung der BVG.
Aus den Antworten ließe sich zudem ablesen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Sauberkeit und Sicherheitsgefühl gibt. „57 Prozent der Befragten, die eine Verbesserung der Sauberkeit wahrnahmen, gaben auch an, sich sicherer bzw. wohler zu fühlen.“
Ausweitung auf mehrere Linien
BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk fühlt sich durch die Ergebnisse bestätigt und macht deutlich: „Klar ist, dass wir den Anspruch haben, dass sich alle Menschen in unseren Zügen und Bahnhöfen wohl und sicher fühlen können.“ Deshalb wird das Konzept jetzt in der dritten und letzten Testphase ausgeweitet. Diese läuft bis Ende März 2025.
Neben den Haltepunkten der U8 werden weitere Schwerpunktbahnhöfe in den Blick genommen. „Die Ausweitung beginnt zunächst auf der Linie U7 zwischen den Bahnhöfen Neukölln und Yorckstraße sowie auf der U5 zwischen Alexanderplatz und Lichtenberg“, so die BVG.
Während die Reinigungskräfte, die aktuell auf den südlichen Bahnhöfen der U8 unterwegs sind, sich auch weiter darauf konzentrieren, können die der nördlichen Station auch in anderen Bahnhöfen eingesetzt werden. „Wo es das Fahrgastaufkommen zulässt, sollen Bahnhöfe beispielsweise künftig verstärkt auch tagsüber nass gereinigt werden“, so die BVG.
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In der dritten Phase sollen jetzt weitere wichtige Erfahrungen gesammelt werden. Die Maßnahmen, die sich dann bewähren, sollen anschließend in den Regelbetrieb übernommen werden.
Tausende Fahrgäste können jetzt also aufatmen, der Zustand der Linien wird sich verbessern – und das schon sehr bald.