Deichkind statteten ihren Fans in Berlin in diesem Jahr gleich zwei Besuche ab. Denn die Rapcrew spielte im August ein Open-Air-Konzert in der Wuhlheide. Nur vier Monate später hatten die Berliner gleich wieder die Gelegenheit – diesmal allerdings in der Max-Schmeling-Halle.
Die Shows sind mehr als ausgereift. Mit wild wechselnden Kostümen stellen die Jungs immer wieder ihre aufwendigen Videos nach. Doch an einer Stelle der Show mussten die Zuschauer zweimal hinschauen – und nicht jeder verstand sofort, worauf die Band hinauswollte.
Deichkind in Berlin: Bürostuhlrätsel
In ihrem Song „Bück dich hoch“ thematisieren Deichkind das Verhältnis des Individuums zu seiner Lohnarbeit. Soll man sich artig fügen oder doch eher aufbegehren? In der Choreo tanzte die Band auf Bürostühlen und rollte über die Bühne. Hinten auf den Rückenlehnen klebten Buchstaben – doch was hatte es damit auf sich?
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Ein „F“ war häufig zu erkennen, aber weil sich die Möbelstücke schnell drehten und von links nach rechts und wieder zurück bewegten, war es alles andere als leicht, eine Message zu entdecken. Doch auf einmal drehten Deichkind in Berlin alle Stühle in richtiger Reihenfolge in Richtung Publikum.
Plötzlich brandet Jubel auf
Gut lesbar steht dann „FUCK AFD“ auf den Stuhllehnen. Ein klares Statement, das Deichkind in Berlin während „Bück dich hoch“ an ihre Fans sendeten. Und das Publikum reagierte begeistert. Ein spontaner Jubel brandete auf, die Halle feierte ihre Idole für deren klare Haltung in aufreibenden Zeiten.
Dass sie bei diesem Thema eine klare Linie verfolgen, machten Deichkind in ihrer Karriere allerdings immer wieder klar. In einem Song heißt es etwa „Kein Bier für Nazis“, eine Zeile, die beim Open Air im Sommer auch auf einige der Becher gedruckt war.