Für Union Berlin droht die aktuelle Bundesliga-Saison ungemütlich zu werden. Nach einem soliden Start rutschte das Team in der Tabelle nämlich immer weiter ab. Zu allem Übel kam es beim Spiel gegen den VfL Bochum zum Eklat: Aus dem Block flog ein Feuerzeug und traf den Keeper der Gäste am Kopf.
Den Vorfall verhandelte das DFB-Sportgericht und entschied zugunsten der Nordrhein-Westfalen. Den Berlinern wurde am grünen Tisch der Punkt aus dem 1:1 aberkannt. Das wollen die Verantwortlichen nicht auf sich sitzen lassen.
Union Berlin: Klub-Boss außer sich
Dirk Zingler, Präsident von Union Berlin, fühlt sich offenbar um den sportlichen Wettbewerb gebracht. „Dass Bochum den Vorgang nutzt, um sich sportlich einen Vorteil zu verschaffen, das finde ich einen unfairen Skandal“, ließ er rund um die Skandalpartie verlauten. Das Match hatte am 14. Dezember stattgefunden – die DFB-Entscheidung fiel einen Monat später.
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Gegen diese Sicht auf die Dinge regt sich Widerstand in der Fußballwelt. „Ich finde es wirklich problematisch, dass Dirk Zingler den Bochumer Torhüter inzwischen als Hauptschuldigen ausgemacht hat“, reagierte etwa der Journalist Philipp Köster bei Radio Eins auf die Aussage des Präsidenten von Union Berlin. „Spieler, die auf den Platz kommen, müssen sich sicher fühlen können.“
Köster nimmt Drewes in Schutz
Man müsse die Reaktion von Patrick Drewes daher respektieren, führt Köster weiter aus. Der Keeper hatte angegeben, nicht mehr weiterspielen zu können, nachdem ihn das Feuerzeug getroffen hatte. Die Reaktion aus dem Präsidium von Union Berlin findet der Journalist gefährlich.
„Man fragt sich, ob er – wenn er vor das große Zingler-Gericht käme – nur lebenslänglich kriegen oder gleich zum Tode verurteilt werden würde“, zeichnet Köster ein drastisches Bild. Und stellt klar: „Ich finde diese scharfe Art, mit der jetzt der VfL Bochum attackiert wird, wirklich unmöglich.“