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NFL in Berlin: Trotz Spar-Zwang – Grünen-Politikerin kann es nicht fassen

Die NFL wird in Berlin mehrere Spiele austragen. Kostenpunkt: 12,5 Millionen Euro – und das, obwohl die Stadt sparen muss. Jetzt hagelt es Kritik!

NFL in Berlin
© IMAGO/Newscom World

Faszination Football

American Football führt in Deutschland ein Schattendasein. Dabei ist die Sportart sehr faszinierend.

Sportleidenschaft wird in Berlin ziemlich groß geschrieben! Jedes Wochenende fiebern tausende Fußballfans bei den Spielen von Hertha BSC und Union Berlin mit. Und auch bei den Spielen von Alba, Eisbären und Füchsen herrscht eigentlich immer eine richtig gute Stimmung. Bei den Adler, Rebels und Berlin Thunder wird auch seit Jahren American Football gespielt.

Mitte Januar hat die National Football League bekannt gegeben, welches Team im Herbst in Berlin spielen wird. Es wird das erste von drei NFL-Spielen in Berlin sein. Während viele Fans jetzt vor Freude in die Höhe springen, kommt von einer Grünen-Politikerin heftige Kritik.

NFL in Berlin: Entscheidung sorgt für Frust

Die NFL ist schon seit einigen Jahren auf dem deutschen Markt aktiv. 2022 hat sie zum allerersten Mal ein Regular Season Game in Deutschland ausgetragen. Bisher waren die Austragungsorte dafür München und Frankfurt. Doch jetzt kommt die NFL auch nach Berlin!


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Im Herbst soll dann das erste NFL-Spiel in Berlin stattfinden. Mit von der Partie: Die Indianapolis Colts! Gegen wen sie antreten, wird in den nächsten Monaten bekannt gegeben werden.

Politikerin kann es nicht fassen

Für die Berliner Abgeordnete Klara Schedlich (Grüne) ist die Nachricht der NFL in Berlin eine Schmach. „Das ganze wird 12,5 Millionen Euro kosten. 12,5 Millionen Euro, obwohl wir immer noch nicht alle Schwimmbäder saniert haben und immer noch nicht alle Kinder in Berlin schwimmen lernen können“, erklärt Schedlich in einem Video bei Instagram. Sie stellt klar: „Das ist die falsche Prioritätensetzung vom Senat.“

Denn nicht nur an den Schwimmhallen hapert es, auch 50 Sporthallen seien derzeit geschlossen, weil Sanierungsstau herrscht. „Berlin spart am Geld und anstatt das an der richtigen Stelle zu tun, wird wie schon in der Pandemie und mit der Klimakrise alles auf dem Rücken der Jüngsten ausgetragen“, resümiert die Grünen-Politikerin verärgert.

In den Kommentaren gibt es für Schedlichs Statement breite Zustimmung. „Im Kontext der aktuellen Sparmaßnahmen ist das wirklich extrem unverständlich“, schreibt zum Beispiel eine Frau. Eine andere fragt sich dagegen, woher die Millionenausgaben für die Events kommen. „Etwa aus Schulsozialarbeit oder Kunst und Kultur? Unfassbar.“


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In einem anderen Kommentar heißt es: „Völliger Schwachsinn diesen amerikanischen Unsport zu importieren. Organisiert lieber einen gemeinsamen Spieltag der Berliner Rugby Bundesligisten. Das hätte echten Wert und einen nachhaltigen Effekt für die Stadt.“

Das die Hauptstadt über eine jahrzehntelange Football-Tradition verfügt scheint dieser Fan wohl nicht zu wissen. Außerdem dürfte es äußert fraglich sein, dass bei einem Rugby-Spiel soviel Umsatz gemacht wird – bei der NFL in Berlin, wo die Fans in München und Frankfurt pro Person 300 Euro und mehr ausgegeben haben.