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A100-Demo erntet Kritik: Anwohner beklagen sich über „verbrannte Erde“

Mehrere Tausend Menschen demonstrierten am vergangenen Samstag gegen den Ausbau der A100. Das gefiel nicht jedem.

A100 Berlin
© AFP/Michele Tantussi

Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Mehrere Tausend Menschen hatten sich am Samstag (2. September) im Berliner Stadtteil Friedrichshain zwischen Elsenbrücke und dem Bahnhof Ostkreuz versammelt. Mit Musik, Redebeiträgen und Plakaten demonstrierten und feierten sie gegen den weiteren Ausbau der Stadtautobahn A100.

Während die Veranstalter nach dem Protest-Rave zufrieden mit dem Ergebnis waren, gab es vereinzelt aber auch kritische Stimmen. Denen ging es allerdings gar nicht so sehr um das Anliegen der Demonstranten, sondern vielmehr darum, wie diese sich verhalten hatten.

A100: Demo hinterlässt Müll

Wie viele Menschen am Ende wirklich gegen den Ausbau der A100 demonstrierten ist unklar. Die Veranstalter sprachen von 20.000, die Polizei nannte deutlich weniger Teilnehmer. Den Autoren eines offenen Briefes dürfte die Anzahl allerdings egal gewesen sein, sie waren von dem Ergebnis schockiert.

In dem Brief wurde sowohl die Lautstärke der Demonstration gegen die A100 kritisiert, als auch die Hinterlassenschaften. Überall hätte Müll gelegen, zudem seien Hauseingänge, Grünstreifen und Fahrzeuge als Toiletten missbraucht worden. Von „Respektlosigkeit“ und „verbrannter Erde“ ist die Rede – und davon, dass man nach der Erfahrung „vielleicht“ doch lieber die Autobahn wolle.

A100: Demonstrantin zeigt sich einsichtig

Eine Rave-Teilnehmerin reagierte auf der Homepage der Initiative „A100 stoppen“ auf den Brief und zeigte sich in Teilen einsichtig. „Der Müll war gelinde gesagt Mist“, schrieb sie. „Dass es nicht genug Klos gab, war großer Mist. Dass der Lärm über der zumutbaren Grenze lag: Mist.“ Allerdings wolle sich nicht stehenlassen, dass die Hinterlassenschaften des Protest-Raves mit einer Autobahn verglichen werden. Sie schrieb: „Ich denke auch nicht, dass der Verfasser für „die Anwohner“ spricht.


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Die Demo richtete sich gegen den 17. Bauabschnitt der Stadtautobahn A100. Der soll vom Treptower Park zur Frankfurter Allee führen. Dafür müssten Wohnungen, Gewerbe und Clubs weichen.