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Clans in Berlin: Was macht Issa Remmo im Abgeordnetenhaus?

Über die Clans in Berlin wird vielfach diskutiert. Nun tauchte ein bekanntes Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus auf. Was steckt dahinter?

© IMAGO/Emmanuele Contini

Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Es gibt in Deutschland unzählige Akteure der Organisierten Kriminalität. Neben Rocker-Clubs wie den Hells Angels ist auch die italienische Mafia hierzulande aktiv. Besondere Aufmerksamkeit erfahren seit Jahren vor allem arabische Großfamilien, die auch in Berlin ansässig sind und aus denen heraus immer wieder teils spektakuläre Verbrechen geplant und ausgeführt werden.

Zusammengefasst wird dieses Phänomen oft unter dem umstrittenen Begriff „Clan-Kriminialität“. Und das obwohl längst nicht alle Mitglieder dieser oft weit verzweigten Großfamilien in kriminelle Machenschaften eingebunden sind. Eine dieser Familien ist die Familie Remmo – und die sorgte nun für einen überraschenden Auftritt mitten im Herzen der Berliner Politik.

Clans in Berlin: Remmo im Abgeordnetenhaus

Die Fälle, für die Mitglieder aus der Remmo-Familie verantwortlich sind, kennt in Deutschland jeder. Sie wurden für den Raub der Goldmünze aus dem Bodemuseum und für den Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden verurteilt. Als Kopf der Familie gilt Issa Remmo. Er selbst stand zwar bereits vor Gericht, verurteilt wurde er aber nie.

Dennoch dürften Besucher des Berliner Abgeordnetenhauses am Donnerstag (23. Januar) durchaus gestaunt haben, als sie den 58-Jährigen plötzlich mitten im Zentrum der Berliner Landespolitik gesehen haben. Denn Remmo lief dort mit anderen Männern an seiner Seite und Besucherausweis um den Hals durch die Hallen.

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Festgehalten wurde der Besuch von seinem Sohn Firas, der vor anderthalb Jahren mit mehrdeutigen Statements zum vermeintlich ausgebüxten Löwen in Brandenburg auf sich aufmerksam machte.

Was wollte Issa Remmo im Abgeordnetenhaus?

Doch was wollte Issa Remmo im Berliner Abgeordnetenhaus? Von der Zuschauertribüne konnte er zwar in den Plenarsaal gucken, doch dort war nichts los, am Donnerstag gab es keine Sitzung. Die Verwaltung erklärte auf Anfrage von BERLIN LIVE, dass die Gruppe mit der Remmo unterwegs gewesen war, offenbar auf Einladung eines CDU-Abgeordneten ins Abgeordnetenhaus gekommen war.

Bei dem Abgeordneten handelt es sich um Christian Zander aus Lichtenrade. Der erklärte auf Anfrage von BERLIN LIVE, dass es sich bei der Besuchergruppe um Mitglieder einer syrischen Gemeinde gehandelt habe, die sich mit der Bitte an ihn gewandt hätten, eine Führung durch das Abgeordnetenhaus zu bekommen. Die Führung sei wie jede andere auch organisiert worden, eine Einzelanmeldung sei nicht erfolgt, die Gemeinde hätte die Teilnehmer eingeladen.


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Zander betont: „Ich habe keine Mitglieder der Familie Remmo eingeladen und würde dies auch niemals tun.“ Die Personen seien ihm weder persönlich noch visuell bekannt. Hätte er gewusst, dass Mitglieder der Familie Remmo in der Gruppe seien, hätte er sie ausgeladen.

Das geht im Nachhinein freilich nicht mehr. Issa Remmo schien jedenfalls eine gute Zeit im Abgeordnetenhaus gehabt zu haben. Viele Fotos, die sein Sohn veröffentlichte zeigen ihn mit einem Lächeln im Gesicht.