Am Montag (27. Januar) waren bei vielen Berlinern lange Gesichter angesagt. Wer konnte, hat Homeoffice gemacht. Doch diejenigen, bei denen das nicht geht, mussten wegen des Streiks bei der BVG lange Umwege in Kauf nehmen. Die Folge: Die S-Bahnen waren voll, die Straßen wahrscheinlich noch voller und die Preise von Uber, Bolt & Co. gingen durch die Decke.
Doch kurz nach dem Ende des Streiktags macht ein Fahrer der BVG klar: Das könnte nicht der letzte Tag dieser Art gewesen sein.
BVG-Fahrer spricht Klartext
Am Freitag (31. Januar) trifft sich die BVG zum zweiten Mal mit der Verdi. Der gelbe Riese hat bereits angekündigt, der Gewerkschaft bei diesem Termin ein erstes Angebot vorzulegen. Doch ob schnell eine Einigung gefunden werden kann, ist aktuell unklar. Und genau das könnte sich zum Nachteil aller herauskristallisieren.
Ben S. ist Busfahrer bei der BVG. Als solcher hat er schon das ein oder andere Tarifrodeo in seiner Laufbahn miterlebt. Aus seiner Sicht ist deshalb klar, für die Fahrgäste könnte es jetzt noch schlimmer kommen. Denn bei dem einen Warnstreik muss es nicht unbedingt bleiben.
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Gegenüber BERLIN LIVE erklärt er: „Nach enttäuschenden Verhandlungsrunden kommt es in der Regel zu ein bis zwei Warnstreiks. Doch aus meiner Erfahrung gibt es keinen Grund zur übermäßigen Sorge: Die Verhandlungen sind bereits terminiert, und der letzte Verhandlungstag ist für den 10. April angesetzt.“ Auf ewig wird das Streik-Chaos also wahrscheinlich nicht weiter gehen.
„Es ist nur gerecht“
Gerade deshalb hofft er auf Verständnis in der Bevölkerung. „Natürlich verstehe ich, dass ein Streik für die Menschen, die auf die BVG angewiesen sind, zusätzlichen Stress bedeutet.“ Doch sei es aus Sicht von ihm und seinen Kollegen nur gerecht, für bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung zu kämpfen.
Er sagt beschwichtigend: „Streiks bringen selbstverständlich Unannehmlichkeiten mit sich, das ist klar. Doch man sollte nicht vergessen, dass Schichtarbeit – rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen – eine erhebliche Belastung darstellt.“
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Und für ebendiese verdienen die Mitarbeitenden der BVG ein angemessenes Gehalt und eine entsprechende Anerkennung seitens ihres Arbeitgebers. Denn die witzigen Sprüche auf den Werbebannern des gelben Riesen sind nur so lange lustig, wie überhaupt noch etwas fährt. Ansonsten ist der Witz schnell auserzählt.