Hertha BSC hat eine klare Marschroute ausgerufen, mit der es perspektivisch wieder in die erste Bundesliga gehen soll. Der sogenannte „Berliner Weg“ setzt auf Talente aus der eigenen Jugend, die sich mit dem Verein identifizieren und gleichzeitig beim notwendigen Sparkurs helfen sollen.
Doch nicht immer ist die Arbeit mit den Eigengewächsen leicht. Das liegt nicht nur daran, dass hochbegabte Spieler schnell das Interesse großer Klubs wecken. Es braucht auch die richtige Ansprache. Eines der ganz großen Hertha-Talente hat sich jetzt an schwierige Zeiten aus der Vergangenheit erinnert.
Hertha BSC: Kein einfacher Start
Derry Scherhant gehört bei den Berlinern aktuell zu den wichtigsten Spielern. Der Flügelflitzer hatte jedoch keinen einfachen Start unter seinem damaligen Coach Pal Dardai. „Scherhant muss noch ein bisschen an seiner Mentalität arbeiten“, sagte der vor gut einem Jahr im „Tagesspiegel“-Interview. Sein Lieblingsspieler sei der Youngster jedenfalls nicht – er arbeite zu wenig mit nach hinten und bleibe zu oft stehen.
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Inzwischen steht Dardai nicht mehr an der Seitenlinie und Scherhant spielt die bisher beste Saison seiner Profi-Karriere. Gegenüber dem RBB ließ er die Zeit vor einem Jahr noch einmal Revue passieren: „Es war nicht einfach. Es hat mich sehr überrascht, dass es zum Teil so öffentlich abgelaufen ist – teilweise auch mit Dingen, die nicht zu 100 Prozent gestimmt haben.“
Endlich angekommen?
Er habe sich daraufhin auf die Dinge konzentriert, die er selbst beeinflussen konnte, erinnert sich Scherhant: „Ich habe versucht, mich auf mich selbst zu konzentrieren und das Beste aus der Situation zu machen. Ich habe hart an mir gearbeitet und versucht, den Rest auszublenden.“ Auf diese Weise stieg er zum Leistungsträger von Hertha BSC auf.
Mit sechs Ligatreffern und zwei Toren im Pokal ist Scherhant momentan Herthas Topscorer. Im Team scheint der 22-Jährige richtig angekommen zu sein: „Es ist meine dritte Profi-Saison, die letzte war für mich persönlich mental sehr schwierig. Umso mehr freut es mich, dass ich aktuell so gute Leistungen zeigen kann. Ich fühle mich in der Mannschaft sehr wohl.“