Das Schicksal vom neunjährigen Kangal-Mischling Otis hat auf Instagram Tausende bewegt. Der Hund war mit seinem neuen Zuhause im Tierheim Berlin alles andere als zufrieden. Darauf machte er jaulend und schluchzend aufmerksam – was weit über das große Gelände zu hören war.
Jetzt hat der Hund ein neues Zuhause gefunden. BERLIN LIVE hat ihn und seine Besitzerin besucht – und grausame Details zu dem Fall erfahren.
Tierheim Berlin: Otis hat ein großes Problem
Viele Tiere, die im Tierheim Berlin ankommen, haben ernste gesundheitliche Probleme. Das können Hüftschmerzen sein, aber auch gravierende Unverträglichkeiten, Allergien oder – wie in Otis‘ Fall – Probleme mit den Ohren. Und die hat er nicht zuletzt höchstwahrscheinlich seinem vorherigen Besitzer zu verdanken.
Auch interessant: Brandenburg: In Deutschlang verboten! Hundebesitzerin umgeht Gesetz und wagt heftigen Schritt
Denn als Otis im vergangenen Sommer in der Tierschutzeinrichtung ankam, sahen seine Ohren „fürchterlich aus“, berichtet seine neue Besitzerin, Charlotte Behm, im Gespräch mit BERLIN LIVE. Obendrauf war er damals auch noch „sehr, sehr mager.“ Für einen Hund, der in Bezug auf seine Größe an ein kleines Pony erinnert, nicht die besten Umstände.
War der Besitzer schuld?
Die Tierärzte im Tierheim Berlin konnten dann schnell eine Otitis, eine hochgradige Ohrenentzündung feststellen. Dieser verdankt der Hund nun auch seinen neuen Namen. Ob die aufwendige Pflege dessen – oder vielleicht auch die hohen Tierarztkosten, die damit zusammen hängen – Grund für die Abgabe des Hundes waren, ist unklar. „Er wurde damals von einem älteren Herren und seinem Enkelkind abgegeben. Dieser hat gesagt, Otis wäre an einem Campingplatz angebunden gewesen“, erklärt Behm.
Doch „die Story funktionierte nicht so ganz“, stellte das Tierheim Berlin später fest. „Es gab zwischenzeitlich Hinweise, dass Otis ihm gehört haben soll und er das Enkelkind gebissen hat.“ Aus Sicht von Behm ist aber auch das eher unwahrscheinlich: „Er ist so ein Lämmchen. Mit Kindern ist er total lieb.“
Mehr News aus Berlin:
Wo Otis vorher gelebt hat und warum seine Besitzer ihn verstoßen haben, bleibt also wohl für immer im Unklaren. Doch immerhin: An Futter mangelt es im neuen Haushalt nicht – ebenso wenig an Liebe und Fürsorge. Behm kümmert sich um sein Ohr nun täglich, ebenso wie die Tierärzte im Tierheim Berlin, die ihm eine lebenslange, kostenlose Behandlung der Entzündung zugesichert haben.
Nach monatelanger Pflege hat er durch die Ohren zwar immer noch teilweise Hörprobleme und auch beim Anfassen spürt man eine dicke Knorpelschicht, die wahrscheinlich nie wieder weggehen wird, doch abschließend wird klar: Wenn Otis sein Frauchen jetzt nicht hört, hat das meist nur noch mit dem fehlenden Willen seinerseits zu tun, erklärt Behm lachend während sie ihrem Vierbeiner einen liebevollen Blick zuwirft.