Die BVG betreibt in Berlin nicht nur die berühmten U-Bahnen, sondern auch Busse, Trams und Fähren. Kein Wunder also, dass viele Menschen in der Hauptstadt jeden Tag mit dem ÖPNV unterwegs sind. Was passiert, wenn sie nicht fahren, erlebten die Bewohner erst kürzlich.
Denn am 27. Januar wurde das Unternehmen 24 Stunden lang bestreikt. Viele mussten auf S-Bahnen, Fahrrad oder Auto umsteigen – oder eben gleich im Homeoffice bleiben. Seitdem schauen alle gespannt darauf, ob es einen weiteren Ausstand geben wird.
BVG-Mitarbeiter weiter streikbereit
Die bangen Blicke der Berliner ÖPNV-Nutzer gehen auf die Verdi-Tarifkommission. Die will am Donnerstag (6. Februar) entscheiden, ob und wann wieder gestreikt wird. Wer zuvor ein Stimmungsbild haben möchte, hält sich am besten an die Betriebsinternen Vertrauensleute bei der BVG – wie zum Beispiel Manuel von Stubenrauch.
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„Heute habe ich 60 Kolleginnen und Kollegen befragt. 60 waren dafür, weiteren Druck aufzubauen“, sagte von Staubenrauch gegenüber der „Berliner Zeitung“. Die Stimmung innerhalb der Belegschaft scheint also auf Streik zu stehen. Der eine Montag dürfte dem Gefühl vieler Beschäftigter nach nicht gereicht haben, um den eigenen Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Kritik an langer Laufzeit
Die Formulierungen werden drastischer. „Lernen durch Schmerzen, das funktioniert nicht nur bei Kindern. Berlin muss wieder stillgelegt werden“, bringt ein BVG-Busfahrer seine Sicht der Dinge in Worte. Auch Vertrauensmann von Staubenrauch spürt, dass die Zustimmung für einen neuerlichen Streik zunimmt: „Die Tendenz ist nochmals mehr zu erkennen als bei der ersten Rückkopplung.“
Kritik gibt es in der Belegschaft vor allem an der langen Laufzeit, die das Unternehmen für einen neuen Tarifvertrag angesetzt hatte. Sie bedeutet, dass die neuen Zahlungen für einen langen Zeitraum gleich bleiben, ohne dass neu verhandelt oder der Arbeitskampf wieder aufgenommen werden könnte.