Vorbild Tübingen? Laut Deutscher Umwelthilfe denken über 120 Städte in Deutschland über eine Verpackungssteuer nach. Darunter auch einige in Brandenburg. Auf die Bürger könnten dadurch höhere Kosten zukommen.
Wollen die drei größten Städte in Brandenburg den Menschen das zumuten? BERLIN LIVE fragte nach.
Brandenburg: Füllen die Städte bald damit ihre Kassen ordentlich auf?
2022 hat die baden-württembergische Stadt Tübingen eine Verpackungssteuer eingeführt. Für Einwegverpackungen und Einweggeschirr mit Mahlzeiten zum unmittelbaren Verzehr werden seitdem 50 Cent fällig, für Einwegverpackungen 20 Cent. Gezahlt werden muss die Steuer von Gastronomen und Händlern. Ob sie diese an die Kunden weitergeben, ist ihnen selbst überlassen. Die meisten tun es allerdings.
Wer sich also am Imbiss um die Ecke oder beim Lieblingsitaliener was zum Mitnehmen holt, muss seit drei Jahren in Tübingen in der Regel etwas tiefer in die Tasche greifen. Alles der Umwelt zuliebe, um den Müll zu reduzieren. Und um nebenbei noch etwas die Stadtkasse aufzufüllen.
Das planen die Städte
800.000 Euro soll Tübingen durch die Steuer jährlich einnehmen. Eine ordentliche Summe, auf die die meisten anderen Städte bislang verzichten. Doch das ändert sich nun mancherorts. Während Konstanz bereits nachzog, prüfen viele andere Städte eine Einführung. Wie sieht es in Brandenburg aus?
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Aus Potsdam erfuhr BERLIN LIVE, dass man dort derzeit die Einführung einer Verpackungssteuer prüfe. Voraussichtlich in den kommenden Monaten wird diese abgeschlossen sein, sodass dann auch bald eine Entscheidung fallen dürfte. In Brandenburg an der Havel hingegen ist die Thematik, so scheint es, noch nicht durchgedrungen. Dort hat man sich noch keine Gedanken über eine mögliche Einführung gemacht. Die Stadt Cottbus äußerte sich auf Anfrage nicht zu möglichen Verpackungssteuer-Plänen.
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Laut einer Liste der Deutschen Umwelthilfe, über die die Seite diebrandenburger.de berichtet, soll Frankfurt (Oder) außerdem Interesse an der Einführung der Steuer haben und in Hennigsdorf werde eine solche bereits geprüft.
Noch hat keine Kommune in Brandenburg die Steuer tatsächlich eingeführt. Ob es dazu noch kommen wird und falls ja, wo, das bleibt weiterhin abzuwarten.