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Berlin: Ein Paradies für Wildpinkler – aus unglaublichem Grund

In Berlin riecht es an vielen Orten penetrant nach Urin. Das könnte daran liegen, dass die Hauptstadt regelrecht zum Wildpinkeln einlädt.

Berlin
© IMAGO/HärtelPRESS

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer draußen unterwegs ist und dringend auf das Klo muss, entschließt sich schon mal zum Wildpinkeln. Doch das Urinieren in der Öffentlichkeit stellt eine Ordnungswidrigkeit dar – auch in Berlin.

Nichtsdestotrotz hat vor allem die Hauptstadt mit dieser geruchsintensiven Unart ein großes Problem. Woran liegt das?

Berlin: Die Hauptstadt der Wildpinkler

Brücken, U-Bahn-Stationen, Parkanlagen – an vielen Berliner Orten müffelt es regelmäßig nach Urin. Das liegt in erster Linie an den vielen Wildpinklern, die ihr Geschäft ungeniert in der Öffentlichkeit verrichten – und das, obwohl es eine Ordnungswidrigkeit darstellt, die mit einer hohen Geldbuße geahndet werden kann. Doch gerade an diesem Punkt hapert es in der Hauptstadt.


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Denn die Höhe der Geldstrafe variiert von Kommune zu Kommune. Außerdem hängt sie davon ab, an welchem konkreten Ort der Wildpinkler erwischt wird. Grundsätzlich gilt: Für das Urinieren in der Öffentlichkeit kann eine Geldbuße von bis zu 5.000 Euro anfallen. Gerade wenn das Vergehen als Erregung öffentlichen Ärgernisses gewertet wird, zum Beispiel wenn das Delikt vor den Augen von Kindern passiert, kann es richtig teuer werden. In Berlin sind die Strafen allerdings auffallend gering.

Der Bußgeld-Vergleich gibt Auskunft

Ein neuer Bußgeld-Vergleich der ARAG-Versicherung gibt über die Diskrepanzen beim Thema Wildpinkeln Auskunft. Der Versicherungskonzern beziffert die hiesige Geldstrafe auf lediglich 20 Euro – laut den Verantwortlichen gibt es kaum eine Kommune, die noch geringere Strafen erhebt. Zum Vergleich: Am teuersten ist das öffentliche Urinieren in Kaiserslautern; dort werden bis zu 5.000 Euro fällig.


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In der Vergangenheit haben die Berliner Bezirke gleich mehrere Ansätze getestet, um die Unart einzudämmen. So gab es beispielsweise 2016 ein öffentlich einsehbares Pissoir hinter dem Bahnhof Zoo in Charlottenburg. 2022 stellte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg am Kottbusser Tor ein wasserloses Öko-Klo auf, dass sogar ein „Missoir“ für Frauen enthielt – Junkies funktionierten es jedoch kurzerhand zum Konsumraum um.