Für viele Menschen ist es mittlerweile normal, regelmäßig Blut zu spenden. Regelmäßig rufen das Deutsche Rote Kreuz und andere Organisationen auch in Berlin dazu auf. Die Blutspende für Tiere dagegen ist weniger verbreitet. Dabei kann auch sie Leben retten.
Eine neue App soll jetzt helfen und kranke Tiere und Spender zusammenbringen. Doch wie sinnvoll ist die wirklich? Könnte auch das Tierheim Berlin davon profitieren? Experten nehmen Stellung!
Tierheim Berlin: Kann Blutspende-App helfen?
47 Prozent aller Menschen in Deutschland haben schon einmal Blut gespendet, so eine Studie von 2018. Auch für Tiere kann eine Blutspende lebensrettend sein. Eine neue App soll die Blutspende für Hunde, Katzen und Pferde erleichtern. „Unsere Plattform bringt Tierhalter, Tierärzte und Kliniken zusammen, um bei dringendem Blutbedarf schnell und unkompliziert Hilfe zu leisten. Jeder, der sich registriert, tut Gutes und kann entweder das Leben eines anderen Tieres oder das seines eigenen retten“, heißt es auf der Website von „Mein Blut für dich“.
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„Grundsätzlich ist eine Blutspendedatenbank sicherlich gut, denn das wäre eine Erleichterung, passende Blutspende-Tiere zu finden und würde Leben retten“, macht Ursula von Einem vom Tierärzteverband Deutschland deutlich. Lenkt aber ein: „Wie man diese organisieren kann und will, steht auf einem anderen Blatt.“
„Es gibt Kriterien, die eingehalten werden müssen“
Auch in der Tierarztpraxis des Tierheims Berlin findet man die Idee sinnvoll. Da größere Praxen und Kliniken oft über eigene Datenbanken verfügen, biete sie sich aber besonders für Privatpersonen an. Für das Tierheim eignet sich die App nicht. „Blutspenden werden bei uns selten benötigt – wenn dann werden interne Tiere als Spender eingesetzt“, erklärt Beate Kaminski, Presssprecherin des Tierheim Berlin.
Die Vierbeiner im Tierheim würden zudem auch selbst nicht als Spender infrage kommen. Denn: „Außer Angabe der Blutgruppe gibt es für die Spender weitere Kriterien, die eingehalten werden sollten.“ So sollten Katzen etwa idealerweise reine Wohnungskatzen sein, keine gesundheitlichen Auffälligkeiten haben und alle Impfungen erhalten haben. Auch Hunde müssen kerngesund und ruhig und kooperativ sein, um Blut zu spenden.
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„Die genannten Punkte werden oft nicht erfüllt. Allen Fundtieren fehlt ja quasi der Vorbericht, weil wir keinerlei Informationen von früher über diese Tiere haben“, macht Beate Kaminski deutlich.