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Berlin: Politik und Polizei schlagen Alarm – „Zahlen sind besorgniserregend“

Die Zahl der Unfälle in Berlin sank 2024 leicht, doch trotzdem gibt es Grund zur Besorgnis. Was die Polizei dagegen tun will …

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Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Über 3,8 Millionen Menschen leben aktuell in Berlin. Viele von ihnen sind täglich auf den Straßen der Hauptstadt unterwegs. Doch wo viele Menschen zusammenkommen, sorgt der hohe Verkehr oft für eine erhöhte Unfallgefahr.

Seit dem 26. Februar ist die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2024 öffentlich. Besonders eines versetzt Polizei und Politik dabei in Besorgnis.

Berliner Unfallstatistik: Hier kracht es besonders oft

133.365 Verkehrsunfälle registrierte die Berliner Polizei im Jahr 2024. Das sind zwar 771 weniger als im Vorjahr, besorgniserregend ist dieser Wert aber dennoch. Denn die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden ist gestiegen. Statt 16.245 Personen (2023) sind 2024 16.480 verunglückt. Besonders alarmierend: Mit 55 getöteten Personen im Straßenverkehr verzeichnete Berlin 2024 den zweithöchsten Stand der letzten zehn Jahre.

Vor allem sind Senioren, aber auch Fahrradfahrer und Fußgänger im Allgemeinen gefährdet. Besonders auch viel befahrenen Straßen gilt es Vorsicht walten zu lassen, denn diese sind für Unfälle stark prädestiniert, zeigt die Statistik.

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„Verkehrssicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe, die nicht nur von Polizei und Verkehrssicherheits-Organisationen bewältigt werden kann. Ich appelliere daher an jeden und jede: Nehmen Sie Rücksicht, fahren Sie vorsichtig und handeln sie mit- und nicht gegeneinander“, macht Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport, in einem gemeinsamen Statement von Senat und Polizei deutlich. Auch Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, plädiert für ständige Vorsicht und Rücksichtnahme.

Polizei wird deutlich – „Wir brauchen effektive Maßnahmen“

Auch Benjamin Jendro, Sprecher der Polizei-Gewerkschaft, meldet sich zu Wort.“Die Zahlen sind besorgniserregend“, macht er deutlich. „55 Verkehrstote sind ein trauriger Höchststand, der noch einmal jedem deutlich vor Augen führt, dass wir effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer brauchen.“


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Um das Mobilitätsgesetz „Vision Zero“, das sich zum Ziel setzt, dass niemand mehr Straßenverkehr durch andere schwer oder gar tödlich verletzt wird, umzusetzen, braucht es Jendro zufolge ein Umdenken. „Wir brauchen losgelöst von ideologischem Denken eine Debatte über die Sicherheit unseres gemeinsam genutzten Verkehrsraums, allein der Ruf nach Blitzern, überall Tempo 30, SUV-Verboten oder autofreien Innenstädten löst die Probleme nicht“, macht er deutlich. Ganz konkret meint er eine gesetzliche Regelung der Halterhaftung. Die Besitzer, nicht die Fahrer von Fahrzeugen, sollen also für den Schaden Verantwortung tragen.