Immer wieder schmeißt US-Präsident Donald Trump mit Zöllen um sich. Die bedrohen allerdings die deutsche Wirtschaft. Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier fordert deshalb schnelles Handeln. Sie sieht die nächste Bundesregierung unter Friedrich Merz in der Pflicht, einen wirtschaftlichen Abstieg zu verhindern.
++ Dazu wichtig: Trump macht Ernst und trifft Deutschland bis ins Mark: „Es werden 25 Prozent sein“ ++
Deutliche Warnung vor Trump-Zöllen
Im Hinblick auf US-Präsident Donald Trump warnt Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier im „Spiegel“ vor einem wirtschaftlichen Abstieg in Deutschland. Sie sieht große Gefahren durch Zölle, die Trump frisch angekündigt hat. Vor einigen Tagen hat er ein Dekret für Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Stahl- und Aluminium-Einfuhren unterzeichnet. Die USA sind für Deutschland in diesem Segment der wichtigste Abnehmer. Es wird sogar schon an weiteren Zöllen geschraubt.
„Uns bleibt kaum Zeit zu handeln“, warnt die Expertin im Interview. Die nächste Bundesregierung wird wohl von einem CDU-Kanzler Friedrich Merz geführt. Die müsse im Hinblick auf Trump umfassende Maßnahmen ergreifen, und das möglichst zügig. „Es muss wirklich alles auf einmal geschehen (…). Deutschland und Europa bleiben keine andere Chance. Wenn wir nicht endlich unsere Hausaufgaben machen, droht weitaus Schlimmeres als noch ein Jahr wirtschaftliche Stagnation.“
Deutschland müsse dringend in Infrastruktur und Bildung investieren, etwa durch „einen großen Fonds für Infrastruktur und verbindliche Mindestausgaben für Bildung.“
Sondervermögen als erster Schritt
Malmendier sieht auch in der Aufrüstung eine wirtschaftliche Chance, „gerade für Deutschland“. Der designierte Kanzler Merz erwägt bereits, möglichst schnell ein Sondervermögen von 200-Milliarden-Euro für die Bundeswehr auf die Beine zu bringen. Ein solches Sondervermögen sei laut Malmendier nötig, aber nicht ausreichend.
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Die Expertin dazu: „Wir werden dauerhaft jährlich deutlich mehr in unsere Verteidigung stecken müssen als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Wichtiger aber wäre mir, dass wir das System dahinter EU-weit einheitlich denken.“