700 Euro für ein WG-Zimmer? 1.300 Euro für eine Ein-Zimmer-Wohnung? In der Hauptstadt sind diese Preise völlig normal – und die Lage wird seit Jahren schlimmer. Für die Wohnung müssen Mieter in Berlin tief in die Tasche greifen. Oft sogar so tief, dass es illegal ist.
Dagegen will das Land Berlin jetzt vorgehen. Ein neues Angebot soll Abhilfe schaffen – und das auch noch kostenlos!
Miete in Berlin: Können Hunderttausende bald aufatmen
Wohnen ist in den vergangenen Jahren ganz schön teuer geworden. 2023 zahlte man in Berlin in einem Neubau im Schnitt 13,60 Euro pro Quadratmeter, was schon teuer genug ist. Schaut man sich die Lage in einigen Bezirken aber noch genauer an, graust es vielen. In Charlottenburg-Wilmersdorf musste man durchschnittlich 16,93 Euro pro Quadratmeter hinblättern, in Friedrichshain-Kreuzberg 17,86 Euro und in Mitte sogar 18 Euro.
+++ BVG: Fahrer spricht Tacheles – das ist an den heftigen Gerüchten wirklich dran +++
Durch die hohe Nachfrage und das geringe Angebot können Vermieter die Preise fast schon unbegrenzt hoch ansetzen, irgendwer findet sich immer, der es zahlt. Doch für viele Mieter in Berlin ist das nicht mehr bezahlbar.
„Niemand soll durch das Netz fallen“
Ein kleiner Lichtblick: Oftmals handelt es sich dabei um Mietwucher. Das bedeutet, dass die Miete 20 Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete überschreitet. Laut dem Gesetzgeber ist das illegal. Vermietern droht in einem solchen Fall ein hohes Bußgeld. Um den überteuerten Preisen auf die Schliche zu kommen, hat der Senat jetzt die sogenannte Mietpreisprüfstelle ins Leben gerufen.
Dort können sich die Mieter aus Berlin „telefonisch und vor Ort an zwei Standorten individuell beraten“ lassen, erklärt Dr. Sandra Obermeyer. Sie ist Direktorin der SiWo, der Stelle, die für die Ausführung der Beratungen verantwortlich ist. Obermeyer stellt klar: „Niemand mit einer überhöhten Miete soll durch das Netz der Berliner Beratungsangebote fallen.“
Mehr News aus Berlin:
Sollte die Prüfstelle einen Verdacht auf Mietwucher aufdecken, hilft sie, die Daten an den zuständigen Bezirk zu übermitteln, der für eine weitere Verfolgung des Falls zuständig ist. Im Grunde kann also nichts schief gehen und im besten Fall bekommt man sogar noch das bereits zu viel gezahlte Geld der vergangenen Jahre zurück. Eine Win-Win-Situation also!
Bevor sich Mieter an die Prüfstelle wenden, werden Sie gebeten, die Kenndaten ihrer Wohnung einmal im Mietspiegel des Landes Berlin einzugeben. Dort kann man bereits sehen, ob sich ein weiteres Beratungsgespräch lohnt. Weitere Informationen findest du auf der Seite der Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen.