Donald Trump hat eine „unerbittliche“ Präsidentschaft angekündigt. Im Fokus hat er dabei aber nicht nur die kontroverse Lösung des Ukraine-Krieges, das Umkrempeln der NATO oder die Restrukturierung des Gazastreifens, sondern auch die „Annexion“ Kanadas – zumindest wenn man den kanadischen Premierminister Justin Trudeau glaubt.
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Dass Donald Trump keine Rücksicht auf internationale Handelspartner und deren Interessen nimmt, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Er ist Verfechter des Protektionismus und möchte die US-Wirtschaft vor externen Einflüssen beschützen. In der Konsequenz hat er gleich mehrere Handelskonflikte angezettelt. Betroffen sind aber nicht nur die EU oder China, sondern auch Kanada.
Kanada leidet unter Trump-Zöllen
Anfang Februar verhängte Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren aus dem Nachbarland. Die USA sind für Kanada der wichtigste Handelspartner. Erst mit großem Abstand folgen China, Großbritannien, Japan und Mexiko. Die Zölle begründete Trump damit, dass Kanada nicht genug die illegale Einfuhr von Fentanyl in die USA unternehmen würde.
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„Die Vereinigten Staaten haben einen Handelskrieg gegen Kanada begonnen. Wir werden nicht vor einem Kampf zurückschrecken“, so Trudeau unmittelbar nach der Verkündung der Maßnahmen. Im gleichen Atemzug erhob er Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent. Angesichts dessen, dass Kanada knapp 75 Prozent seiner Waren und Dienstleistungen in die USA exportiert und diese knapp 25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachen, spricht der Premier von einer „existenziellen Bedrohung“.
Es sei das Ziel von Trump, „die kanadische Wirtschaft zu ruinieren“ und dann „über eine Annexion“ Kanadas nachzudenken, zitiert die Nachrichtenagentur AFP den Premierminister. Angesichts dieser Spekulationen wisse Trudeau nicht, wie er den diplomatischen Kontakt zu Trump wiederherstellen könne.
Erste drastische Konsequenzen zog Doug Ford, der Premierminister der kanadischen Provinz Ontario. Er hat alle Starlink-Verträge mit Elon Musk gekündigt und sämtliche US-Unternehmen von Regierungsaufträgen ausgeschlossen. „Wir werden keine Aufträge an Leute vergeben, die wirtschaftliche Angriffe auf unsere Provinz und unser Land ermöglichen und fördern“, so Ford.