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Berliner Gendarmenmarkt erntet heftige Kritik – „Sehe leider eine 14.000 Quadratmeter Steinwüste“

Der Umbau des Gendarmenmarkts hat Berlin 21 Millionen Euro gekostet. Nun gibt es zum Teil heftige Kritik.

© IMAGO/Future Image

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Der Gendarmenmarkt zählt zu den bekanntesten Orten in Berlin. Viele Touristen aus dem In- und Ausland lieben ihn wegen seiner historischen Anmutung. Bei den Menschen aus der Hauptstadt ist er vor allem wegen seines romantischen Weihnachtsmarktes bekannt.

Nun wurde das 14.000 Quadratmeter große Pflaster in Berlin-Mitte denkmalgerecht erneuert. Unterhalb des Bodens wurde ein rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Trink- und Abwasser verlegt. Allerdings scheint die Rundumerneuerung nicht bei allen Menschen in der Hauptstadt gut anzukommen. Hier regt sich jetzt heftige Kritik:

Die Erneuerung des Berliner Gendarmenmarkts kostet Berlin 21 Millionen Euro

Nachdem der Gendarmenmarkt am Donnerstag (13. März) von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eröffnet worden ist, hagelt es vor allem auf Social Media zum Teil heftige Kritik. Vor allem die Kosten der Rundumerneuerung, in Höhe von 21 Millionen Euro, sorgen für Ärger.

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Unter den Kritikern waren auch prominente Persönlichkeiten wie etwa Schauspieler Bjarne Mädel („Der Tatortreiniger“, „Stromberg“). Bei Instagram lästerte er: „Paris wird immer grüner, Berlin versiegelt weiter … Merkste selber, näh!? Berlin hat jetzt einen neuen schö… äh.. hier .. im Sommer mega heißen… tollen… also .. äh .. Steine und alles“, so Mädel. Was der beliebte Schauspieler mit seinem Kommentar andeuten wollte, ist, dass der Gendarmenplatz jetzt einer Steinwüste ähnelt.

„Sehe leider eine 14.000 Quadratmeter Steinwüste“

Der für seine Fahrrad-Leidenschaft bekannte Journalist Ingwar Perowanowitsch erklärte dies auf der Social-Media-Plattform X etwas ausführlicher: „Heute eröffnet der neu sanierte Gendarmenmarkt in Berlin. Der schönste Platz Europas, wie CDU-Bürgermeister Kai Wegner ihn nennt. Ich sehe leider eine 14.000 Quadratmeter Steinwüste, die sich im Sommer brutal aufheizen und zur No-Go Area wird.“

„Tatsächlich wurden bei der Sanierung sogar noch Bäume gefällt. Man müsse halt wählen zwischen Bäumen und weniger Platz für Veranstaltungen“, so Perowanowitsch. „Ich verstehe es nicht.“

+++ Berliner Laterne der Schande! Anwohner fallen vom Glauben ab +++

„Während Paris überall entsiegelt und begrünt, weil sie die Folgen der Klimakrise ernst nehmen und ihre Bürger schützen wollen, scheint das hier in Deutschland bei manchen so noch gar nicht angekommen zu sein. 21 Millionen Euro einfach für Stein, Granit und noch mehr Stein versenkt.“

Unterhalb seiner ausführlichen Kritik entbrannte dann bei X eine heftige Diskussion. Knapp 800 Kommentare gab es bis Freitagabend (14. März, 21:35 Uhr).

Die „Steinwüste“ Gendarmenmarkt scheint nicht bei allen Berlinern gut anzukommen

Auch die Schauspielerin, Kolumnistin und Moderatorin Aline von Drateln zeigte sich bei X alles andere als begeistert. „Ich habe gerade auf den für 21 Millionen Euro sanierten Gendarmenmarkt geschissen, weil ich der Stadtplanung Berlin etwas zurückgeben wollte“, schreibt die Berlinerin.

Angesichts dieser deftigen Wortwahl darf man gespannt sein, ob sich auch die Berliner Politiker in den kommenden Tag noch einmal zur Rundumerneuerung des Gendarmenmarkts äußern werden. Sicher ist, dass es neben alle der berechtigten Kritik auch einen guten Grund gibt, warum der Platz jetzt frei von Bäumen ist.


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