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1. Mai in Berlin: „Immer Leute dabei, die Steine werfen wollen“

Der 1. Mai rückt immer näher. Für die Berliner Polizei bedeutet das – wie auch in den Vorjahren – jede Menge Arbeit. Oder ist es 2025 anders?

Berlin
© IMAGO/Middle East Images

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Der 1. Mai steht vor der Tür! Das bedeutet in Berlin aber nicht immer etwas Gutes. Während in anderen Bundesländern der Feiertag überwiegend friedlich verbracht wird, müssen die Einsatzkräfte in der Hauptstadt mit angespannter Stimmung und möglichen Krawallen rechnen.

Zumindest blieb der 1. Mai in den vergangenen Jahren in der Spree-Metropole nie gänzlich ohne Zwischenfälle. Wie wird es 2025 sein? BERLIN LIVE hat nachgehakt.

1. Mai in Berlin dieses Jahr ohne Zwischenfälle?

„Im Landeskriminalamt läuft selbstverständlich schon länger die Gefährdungsbeurteilung. Natürlich redet man auch schon mal mit anderen Bundesländern, wie es mit Unterstützungseinheiten aussieht zum 1. Mai“, verriet Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin, gegenüber unserer Redaktion. Wie in den Vorjahren rechne man auch 2025 wieder mit einem Kräfteansatz von mehr als 5.000 Beamtinnen und Beamten.

„Wir haben auch dieses Jahr wieder ein paar Hotspots in Berlin, die wir verstärkt im Blick haben müssen“, betonte Jendro. Darunter vor allen Dingen die abendliche Demo durch Friedrichshain-Kreuzberg, bei der es immer wieder zu Ausschreitungen komme. „Da wird der Nahost-Konflikt wieder eine Rolle spielen, aber sicher auch der laufende Prozess von Daniela Klette in Celle. Aufgrund der Erfahrungen in den zurückliegenden Versammlungslagen muss man davon ausgehen, dass die israelfeindliche pro-palästinensische Szene vermutlich die größte Aufgabe sein wird“, mutmaßte der Experte weiter.

1. Mai in Berlin: Polizei hält nichts von Überraschungen

Doch Jendro ist sich sicher, dass die Polizei Berlin bestens auf den 1. Mai vorbereitet sein wird und „auch in dynamischen Lagen die richtigen Antworten“ finde. „So einen 1. Mai wie in den Jahren 1987 und 1989 werden wir in Berlin aber definitiv nicht mehr erleben“, stellte der GdP-Sprecher klar. Dazu führe zum einen die gesunkene Krawall-Bereitschaft im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, aber zum anderen auch, „dass die Polizei dazugelernt hat“.


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„Das heißt aber nicht, dass das ein friedlicher Abend werden muss. Auch, wenn es ruhiger geworden ist, sind immer Leute dabei, die Steine auf Einsatzkräfte werfen wollen und das aus der Masse heraus ohne Rücksicht auf Verluste“, erläuterte Benjamin Jendro gegenüber BERLIN LIVE. Dadurch erweise sich der 1. Mai in Berlin immer wieder als „eine Wundertüte“, von der sich die Polizei Berlin jedoch nicht überraschen lasse.