Steffen Baumgart kam zu Union Berlin, um den strauchelnden Klub vor dem Abstieg in Liga zwei zu bewahren. Anfangs trauten ihm das nicht alle Beobachter zu – schließlich war der launische Coach erst kurz zuvor beim Hamburger SV entlassen worden. Doch die letzten Ergebnisse geben ihm recht.
Denn die Berliner kämpfen sich mit nun vier ungeschlagenen Partien in Folge aus dem schlimmsten Keller-Schlamassel heraus. Mit einem bequemen Polster können sie nun das schwere Spiel gegen Noch-Meister Leverkusen angehen. Mitgeholfen haben auch Taktik-Tricks des Trainers.
Union Berlin: Sonderrolle für Hollerbach
Maßgeblich zum derzeitigen Erfolg beigetragen hat Stürmer Benedict Hollerbach. Mit seinen Treffern gegen die Bayern oder den VfL Wolfsburg verschaffte er seinem Team einen komfortablen Abstand zum Relegationsrang. Dabei half auch, dass Baumgart den Offensivmann zuletzt gerne von der Bank brachte. Vor allem gegen die Bayern und Frankfurt konnte er so wirbeln, als die Europapokalbeine auf der Gegenseite schwer wurden.
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Auch in der Defensive setzt Baumgart jetzt auf einen Taktik-Kniff. Er schob Josip Juranovic von der rechten Abwehrseite auf die linke. Dadurch konnte Trimmel wieder auf seiner angestammten Position auflaufen. Der Move mutet zunächst wie eine Notlösung an, brachte aber wieder Stabilität in die Berliner Abwehr.
Er ist der große Verlierer
Ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Erfolgsspur von Union Berlin liegt nämlich genau hier. Mit sechs Toren in vier Spielen feuerten die Köpenicker nicht gerade ein Offensivfeuerwerk ab. Viel wichtiger war, dass sie in der Zeit nur drei Gegentore zuließen.
Der Verlierer des Schachzugs von Coach Baumgart ist ebenfalls in der Verteidigung zu finden: Tom Rothe. Durch den Juranovic-Trick kommt er derzeit nicht zum Zug. Dabei war der Neuzugang von Borussia Dortmund einer der Senkrechtstarter in der durchwachsenen Berliner Saison. Möglicherweise muss er nun den nächsten Kniff seines Trainers abwarten.