Mittwochabend ist Talkshow-Zeit im ZDF: Wenn Markus Lanz ruft, kommen sie alle, auch wenn es unangenehm werden könnte. Am 9. April standen sich diesmal zwei politische Jungspunde gegenüber: CDU-Mann Johannes Volkmann, Enkel von Altkanzler Helmut Kohl, und Juso-Vorsitzender Philipp Türmer. Und was da diskutiert wurde, hatte es in sich.
Vor allem das Thema Wehrpflicht sorgte für reichlich Zündstoff!
Markus Lanz: Wehrpflicht-Frage steht im Raum
Eigentlich sollte es um den frisch vorgestellten Koalitionsvertrag von Union und SPD gehen. Migration, Wirtschaft, Landesverteidigung, die ganz großen Themen. Doch einer wollte gleich auf Angriff schalten: Johannes Volkmann, CDU, will nicht nur ein bisschen Freiwilligendienst, er will Wehrpflicht für alle. „Wir haben als junge Union schon in der letzten Koalition eine Wehrpflicht gefordert“, betonte Volkmann energisch.
Philipp Türmer, Chef der Jungsozialisten, vertritt hingegen eine ganz andere Meinung.
Philipp Türmer wird bei Lanz deutlich – „Lehne das ab“
„Ich lehne das ab“, erklärte der Juso-Chef. Für ihn ist Wehrpflicht ein massiver Eingriff in die Freiheitsrechte. Deutschland bräuchte eine technisch ausgerüstete Bundeswehr und hochprofessionalisierte Kräfte, argumentierte er, und zog den Vergleich mit den USA: „Die schlagkräftigste Armee der Welt hat auch keine Wehrpflicht.“
+++Markus Lanz: Gast platzt der Kragen – „Machen Sie eigentlich Witze?“+++
Doch Lanz wäre nicht Lanz, wenn er es dabei belassen würde. „Würden Sie Deutschland verteidigen?“, wollte Lanz von Türmer wissen. Und der hatte erst mal eine klare Antwort parat. „Ich würde es wollen, ich würde die Demokratie verteidigen wollen“, äußerte sich der Juso-Chef zu dieser „wahnsinnig schweren Frage“.
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Doch Lanz ließ im ZDF-Studio nicht locker. „Was heißt das?“, bohrte er nach. „Das sind Sätze, die man in jeder Sonntagsrede gut sagen kann!“ Türmer versuchte, sich zu retten: Niemand in seinem Alter habe je wirklich vor dieser Entscheidung gestanden. Er wolle sich die Antwort „nicht im warmen Fernsehstudio“ zu leicht machen. Und überhaupt: Die Wehrpflicht sei nicht das Maß aller Dinge für eine funktionierende Verteidigung.