In Berlin-Charlottenburg ist es am Samstag (12. April) zu einem brutalen Gewaltverbrechen gekommen. Ein 29-jähriger Mann wurde in der U-Bahn erstochen. Der 43-jährige Täter konnte zunächst flüchten.
Beim Versuch den Verdächtigen festzunehmen, kam es dann zu den Schüssen auf den mutmaßlichen Täter.
Mann in Berliner U-Bahn erstochen! Polizei schießt auf mutmaßlichen Täter
Laut ersten Erkenntnissen von BERLIN LIVE soll der Täter gegen 16:15 Uhr im Bereich der Charlottenburger U-Bahnstation Sophie-Charlotten-Platz unterwegs gewesen sein, als er dort mit seinem Opfer in Streit geraten war. Im Laufe der Auseinandersetzung hat er dann auf den Mann eingestochen und ihn dabei tödlich verletzt. Von dort ist er dann in die Schloßstraße geflohen.

Wie die Polizei am Samstagabend erklärte, soll der flüchtige Mann kurz hinter der Einmündung Knobelsdorffstraße von Beamten angehalten worden sein. „Dort soll der Tatverdächtige mit dem Messer in der Hand auf die Einsatzkräfte zugegangen sein. Im weiteren Verlauf des Geschehens mussten mehrere Schüsse auf den Tatverdächtigen abgegeben werden“, so die Polizei.
Mutmaßlicher Täter muss notoperiert werden
Alarmierte Rettungskräfte haben den verletzten Festgenommenen anschließend in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde. Die weiteren Ermittlungen liegen nun bei der 1. Mordkommission des Landeskriminalamtes – unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft. Ob Täter und Opfer sich schon vor der Tat gekannt haben, war zunächst nicht bekannt.
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Der U-Bahnverkehr (U12) wurde wegen des Vorfalls zwischenzeitlich unterbrochen. Zwischen den Stationen Theodor-Heuss-Platz und Deutsche Oper sind ersatzweise Busse verkehrt.
Wie am Sonntagmorgen bekannt wurde, verstarb der mutmaßliche Täter ebenfalls an seinen Verletzungen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass er gegen 6.30 Uhr für tot erklärt worden sei. Sein Tod war zuvor bereits aus einer Mitteilung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin hervorgegangen, in der Landeschef Stephen Weh den Einsatz der Polizei lobte: „Die Polizei Berlin hat das gestern hochprofessionell getan und in einer sehr dynamischen Situation schnell und sehr strukturiert agiert, gerade auch was die psychosoziale Erstbetreuung der betroffenen Einsatzkräfte angeht.“
In einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei wurden am späten Sonntagmorgen weitere Details zu der Messerattacke bekannt. Den Informationen zufolge sollen beide Männer gegen 16.15 Uhr in eine U-Bahn der U12 Richtung Warschauer Straße am Kaiserdamm eingestiegen sein. Innerhalb von wenigen Sekunden sollen sie dann in einen Streit geraten sein, bei dem zunächst der 43-Jährige den 29-Jährigen gestoßen haben soll, woraufhin dieser zurückstieß. Danach soll der 43-Jährige auf einmal ein Küchenmesser gezückt und damit drei Mal auf seinen Gegenüber eingestochen haben. Er erwischte ihn dabei am Brustbein. Der Verletzte konnte sich an der Haltestelle Sophie-Charlotte-Platz noch aus der Bahn retten, brach dann aber am Gleis zusammen und verstarb dort noch. Der 43-Jährige flüchtete und wurde in der Schloßstraße von der Polizei gestoppt. Da er sie mit dem Messer ebenfalls angreifen wollte, schoss ein Beamter drei Mal auf ihn. Dabei wurde er verletzt und musste im Krankenhaus notoperiert werden.
„Wie in Fällen tödlich verlaufender Schussabgaben üblich, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Totschlags eingeleitet“, erklärten Staatsanwaltschaft und Polizei zu den Schüssen des Beamten.
Es gebe keine Hinweise, dass der 43-Jährige, ein Syrer, den 29-Jährigen, einen Deutschen, aus islamistisch-terroristischen Gründen angriff. Beide Männer waren polizeibekannt und in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen Körperverletzungsdelikten, Widerständen gegen und tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen.