Silvester ist der letzte Tag des Jahres und viele Menschen wollen mit Feuerwerk, Musik und guten Vorsätzen ins neue Jahr rutschen. Doch während viele Berliner auf eine ausgelassene Feier einstellen, bereiten sich die Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr auf einen Großeinsatz vor. Denn im Vorjahr kam es vor allem im Bezirk Neukölln zu gewaltigen Ausschreitungen. Dort haben Jugendliche vergangenes Silvester in Berlin Einsatzkräfte angegriffen.
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Silvester in Berlin: Innensenatorin wünscht verletzten Polizisten Genesung
Montag, 1. Januar
15.32 Uhr: Während in der Silvesternacht laut gefeiert wurde und sich die meisten Berliner ein tolles Menü zum Jahreswechsel schmecken ließen, mussten die Beamten der Berliner Polizei mit Schrecken feststellen, dass die Brötchen vom Catering teilweise verschimmelt waren.
14.29 Uhr: Auch in der großen Bilanz der Polizei nach der Silvesternacht zeigt sich: Dieser Jahreswechsel ist deutlich friedlicher verlaufen, als der Letzte. Zwar stieg die Zahl der verletzten Polizisten von 47 auf 54 an – es waren aber auch rund doppelt so viele im Einsatz. Die Zahl der Notrufe ging zudem von 3.412 auf 3.270 runter.
14.25 Uhr: Während der Silvesterfeierlichkeiten in Neukölln kam es gegen 0.15 Uhr in der Straße Alt-Buckow zu einem Unfall. Ein Polizeiauto überfuhr eine 15-Jährige. Bei ihr soll es sich laut eines Medienberichts um die Tochter von Issa Remmo handeln.
13.59 Uhr: Wie die Berliner Polizei berichtet, wurde in der Silvesternacht in Moabit ein Bus der BVG angegriffen. In der Huttenstraße warf ein Unbekannter ein Gefäß mit einer brennbaren Flüssigkeit auf die Fahrbahn vor den Bus. Als der Fahrer anhielt, warf der Mann ein weiteres Gefäß gegen die mittlere Eingangstür des Busses. Das Glas der Tür wurde zerstört. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
12.58 Uhr: Und auch die Zahl der Festnahmen wurde nun von der Berliner Polizei noch einmal nach oben korrigiert. Rund 390 Festnahmen soll es in der Silvesternacht gegeben haben. Das sind deutlich mehr als vor einem Jahr.
12.41 Uhr: Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat die Zahl der verletzten Polizisten in einer Mitteilung nach oben korrigiert. Demnach seien an Silvester 34 Polizisten im Rahmen des Einsatzes, sowie 20 weitere im Rahmen des täglichen Dienstes verletzt worden. Sie verurteilte die Angriffe aufs Schärfste und wünschte den verletzten Einsatzkräfte eine schnelle Genesung.
10.37 Uhr: Die Berliner Feuerwehr hat bestätigt, dass es deutlich weniger Übergriffe auf Rettungskräfte gegeben hat, als im Vorjahr. Waren es 2023 noch 69 Angriffe auf Rettungskräfte, die 15 Verletzte nach sich zogen, wurden nun „nur noch“ 30 Angriffe registriert. Verletzte gab es dabei nicht. Auch ging die Zahl der Einsätze zurück. Nach 1.717 im Vorjahr, waren es nun mi 1.598 gut 100 Einsätze weniger. Interessant: Die Zahl der Rettungsfahrten ging leicht nach oben, während die Zahl der Brände stark abnahm.
10.28 Uhr: In Berlin wurden in der Silvesternacht mehrere Carsharing-Autos angezündet. Die erste Tat ereignete sich gegen 22 Uhr am Maybachufer in Neukölln. Später schlugen Brandstifter gegen 0.40 am Neuköllner Kiehlufer zu. Gegen 1.40 Uhr brannte dann ein Carsharing-Auto in der Bambachstraße (ebenfalls Neukölln) und später, gegen 2.50 Uhr, eines in der Kreuzberger Ratiborstraße.
Silvester in Berlin: GdP erneuert Forderung nach Böller-Verbot
10.11 Uhr: Ganz ohne Übergriffe auf Polizisten und Rettungskräfte ging die Silvesternacht in Berlin aber nicht über die Bühne. Entsprechend ernste Stimmen gibt es von den Gewerkschaften Verdi und GdP (Gewerkschaft der Polizei), die die Beschäftigten vertreten. Berlins GdP-Chef Stefan Weh erneuerte gegenüber BERLIN LIVE die Forderung nach einem Böller-Verbot für den Privatgebrauch.
9.13 Uhr: Bei der Berliner Polizei zeigte man sich „zufrieden“ über den Einsatz in der Silvesternacht. „Wir haben die Feuerwehr erfolgreich geschützt“, sagte ein Sprecher. Meldungen über verletzte Feuerwehrleute hätte es demnach nicht gegeben. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von einem „normalen Silvester“. Die Zahl der 300 Festnahmen dürfte aber noch steigen. Die meisten wurden wegen des Missbrauchs von Feuerwerk festgenommen.
8.27 Uhr: Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hat am Neujahrsmorgen ihre Arbeit aufgenommen. Der Bereich am Brandenburger Tor, wo die traditionelle Silvesterparty gefeiert wurde, und die Straße Unter den Linden gehörten zu den ersten Schwerpunkten, wo die Hinterlassenschaften des Jahreswechsels beseitigt wurden. Rund 500 Beschäftigte sind laut BSR am Neujahrstag in der Stadt unterwegs. Etwa 180 Fahrzeuge wie Kehrmaschinen und Sammeltransporter standen für den Einsatz bereit.
8.05 Uhr: Ein Trend, der während der Silvesternacht 2023/24 in Berlin auffiel: Immer wieder wurde die Polizei auch wegen Schreckschusswaffen gerufen. Konnte die Polizei die Täter stellen, wurden die Waffen sichergestellt. Denn zum Abfeuern in der Öffentlichkeit braucht es eine Erlaubnis. Und zum Führen (mindestens) einen kleinen Waffenschein.
7.16 Uhr: Die Polizei beendet ihren Großeinsatz am frühen Neujahrsmorgen gegen sieben Uhr. Die Lage hat sich deutlich beruhigt. Die meisten Polizisten würden laut einer Sprecherin nun nach und nach aus dem Dienst entlassen.
6.51 Uhr: Unfallkrankenhaus Berlin war nachts ausgelastet. Dem „Tagesspiegel“ sagte der diensthabende Oberarzt der Unfallchirurgie, Alexander Schauer, in der Nacht, dass der OP bis in den frühen Morgen ausgelastet sei. Er stellte klar, dass die Verletzungen keine Lappalien seien. „Die Patienten die kommen sind auch wirklich schwer verletzt.“
Silvester in Berlin: 300 Festnahmen, 15 Verletzte Polizisten
5.56 Uhr: Die Berliner Polizei zog gegen drei Uhr eine Erste Bilanz. Demnach gab es 300 Festnahmen, und mindestens 15 Verletzte Polizistinnen und Polizisten. Eine Einsatzkraft wurde so schwer verletzt, dass sie ihren Dienst beenden musste. Das war zwar nur eine erste Bilanz, dennoch deuten auch die ersten Zahlen daraufhin, dass diese Silvesternacht friedlicher war als die letzte.
0.57 Uhr: Speziell in Neukölln sei es bislang deutlich weniger aggressiv als noch im vergangenen Jahr, teilt die Polizei Berlin mit. Das liegt vermutlich unter anderem daran, dass die Beamten in diesem Jahr mit einem deutlich erhöhten Aufgebot vor Ort sind. Teile der Sonnenallee wurden sogar gesperrt.
Es kam in Berlin bislang zu vereinzelten Festnahmen. Aber alles in allem sei das Geschehen bis hierhin „normal für eine Silvesternacht“ (vor der vergangenen), wie es ein Sprecher der Berliner Polizei nennt.
0.21 Uhr: Erstmals seit der Covid-Pandemie gibt es heute wieder eine große Silvester-Party am Brandenburger Tor. Rund 45.000 Menschen haben dort den Start ins Jahr 2024 gefeiert – trotz Regens und strenger Sicherheitsvorkehrungen.
0.01 Uhr: Ein frohes neues Jahr! Das wünschen wir allen unseren Leserinnen und Lesern. Und was wir den Anwohnern und vor allem den Einsatzkräften in Berlin wünschen: eine friedliche Silvesternacht. Nach den Silvester-Ausschreitungen der vergangenen Jahre hatte man für dieses Jahr erneut heftige Eskalationen befürchtet. Am frühen Abend blieb es im Vergleich zu den Vorjahren noch verhältnismäßig „ruhig“. Wir hoffen, dass es nicht schon wieder eskaliert.
Sonntag, 31. Dezember
22.15 Uhr: Die Krawalle in der Silvesternacht in Berlin nehmen immer weiter zu. Unweit der Sonnenallee wurden Altkleidercontainer und E-Scooter in Brand gesetzt. In Gropiusstadt wurde ein Einsatzwagen der Polizei mit einer Kugelbombe beschossen. Das Auto wurde dabei so stark beschädigt, dass es nicht weiter benutzt werden konnte. Verletzt wurde glücklicherweise niemand – die Beamten waren während des Angriffs bei einem Einsatz im Haus nebenan.
Silvester in Berlin: Regierender Bürgermeister Wegner trifft klare Worte
20.25 Uhr: Die Rettungskräfte haben in der Hauptstadt alle Hände voll zu tun. In Prenzlauer Berg geriet ein Balkon in Brand – mutmaßlich durch eine Feuerwerksrakete. Am Alexanderplatz müssen sich Polizei und Feuerwehr hingegen selbst in Sicherheit bringen: Hier wurden die Dienstkräfte aus einer rund 200-köpfigen Gruppe mit Böllern beschossen. Am Neptunbrunnen bewarfen sich währenddessen 500 Personen gegenseitig mit Pyrotechnik.
19.30 Uhr: Zu Beginn der Silvesternacht stattete Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner der Polizeiwache auf der Sonnenallee einen Besuch ab. Während im Hintergrund Böller zu hören waren, traf der Politiker durchaus mahnende Worte: „Wir haben viel im Bereich der Prävention in den letzten Monaten, Wochen, Monaten getan. […] Und heute ist die Nacht, wenn’s denn notwendig ist, die Nacht der Repression, wo der Rechtsstaat sich versuchen wird durchzusetzen. Und ich bin mir auch sicher, dass er sich durchsetzen wird.“
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17.45 Uhr: Die Dämmerung ist längst über die Metropole an der Spree gezogen. Noch immer sind zahlreiche Böller und Raketen zu hören – dabei darf die Pyro offiziell erst um 18 Uhr gezündet werden. Die Party am Brandenburger Tor hat inzwischen allerdings seine Pforten geöffnet. Zur Prime-time wird man das Spektakel dann auch im TV zu sehen bekommen.
15:47 Uhr: Mittlerweile sind es laut „Berliner Zeitung“ rund 1300 Teilnehmer bei der propalästinensischen Demo in Neukölln. Bisher wurde eine Person festgenommen, die gegen das Vermummungsverbot verstoßen haben soll. Ein Veranstalter hat die Teilnehmer gebeten, sich nicht zu vermummen, damit die Demo nicht von der Polizei abgebrochen wird. Ansonsten verlief die Demo ohne große Zwischenfälle.
Silvester in Berlin: Demonstranten ziehen durch die Straßen
14:30 Uhr: Anders als die Pro-Israel-Demo, findet die Pro-Palästina-Demo auf dem Hermannplatz statt. Der Start verspätete sich jedoch aus noch nicht geklärten Gründen um eine Stunde. Die Polizei spricht aktuell von 200 Demonstranten. Laut dpa seien das weit weniger als erwartet. Denn für die Demo „Kein Silvester – Soldidarität mit Palästina“ waren eigentlich 1000 Teilnehmer angemeldet. Eine weitere propalästinensische Demonstration mit dem Titel „No Celebration During Genocide“, die ebenfalls für Silvester in Neukölln geplant war, wurde verboten. Die Polizei befürchtete Straftaten.
13:50 Uhr: Nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ wurden beide Pro-Israel-Demos in Neukölln, die für Sonntag, dem 31. Dezember, geplant waren vom Veranstalter abgesagt. Ab 22 Uhr wollten Pro-Israel-Demonstranten unter dem Motto „Solidarität mit Israel – Demonstration mit Fahnenmarsch“ vom Hermannplatz Richtung Kottbusser Tor laufen. Eine weitere Pro-Israel-Demo namens „Nie wieder ist jetzt. Und hier. Neukölln friedlich gegen Antisemiten und Straftäter“ wurde ebenfalls abgesagt.
Silvester in Berlin: Belastungsprobe für Einsatzkräfte
13:00 Uhr: Die Berliner Polizei gibt bekannt, dass am Samstag (30. Dezember) ein Mann in Neu-Hohenschönhausen mit einer Waffe Pyrotechnik von seinem Balkon schoss. Die Polizei wurde gegen 20 Uhr alarmiert und verständigte umgehend das Spezialeinsatzkommando (SEK). Diese drangen in die Wohnung des 33-jährigen Tatverdächtigen ein und nahmen ihn fest. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung fand man unter anderem eine Schreckschusswaffe, ein Gewehr, einen Langbogen, acht Softairwaffen sowie dazugehörige Munition. Die Beamten stellten außerdem 1,4 Promille bei dem Mann fest. Die weiteren Ermittlungen laufen nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
10:30 Uhr: Die Polizei Berlin teilt am Sonntag mit, dass ein 40-jähriger Mann beim Zünden einer Feuerwerksrakete seine Hand verloren hat. Nach ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich bei der Rakete um eine Signalrakete der Kategorie F4. Solche Großfeuerwerke dürfen eigentlich nur ausgebildete Pyrotechniker verwenden. Der Mann kam in ein Krankenhaus, wo seine Verletzungen behandelt werden. Es sei weitere Pyrotechnik bei ihm gefunden und beschlagnahmt worden. Das LKA hat die Ermittlungen jetzt aufgenommen.
09:50 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner (CDU), wünscht allen Berlinern ein friedliches Silvester. Im Interview mit der „Berliner Morgenpost“ verrät er, dass die Sicherheitsbehörden die Lage in der Silvesternacht auch hinsichtlich des Nahost-Konflikts sehr intensiv beobachten würden. „Wir haben in den vergangenen Monaten diesen Einsatz bestmöglich vorbereitet. Wir werden mit starken Kräften vor Ort sein. Wir werden unsere Feuerwehrleute mit Polizeibegleitung schützen und dort konsequent
eingreifen, wo es notwendig ist“, so Wegner.
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09:30 Uhr: Der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke hat sich bereits im Vorfeld gegenüber der Funke Mediengruppe zu den Herausforderungen in der Silvesternacht geäußert: „Die Silvesternacht wird wie in der Vergangenheit eine Belastungsprobe für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte.“ Zugleich warnte er vor Alarmismus. „Die Gesellschaft wird nicht immer brutaler“, betonte er. „Feststellbar sind aber Gruppen, für die schwere Gewalt etwas Normales ist.“ Von verboten und schärferen Strafen hält Kopelke aber nichts: „Der Staat gewinnt nicht durch Repression.“ Seiner Meinung nach „müssen Schulen, Justiz, Sozialarbeit, die lokale Politik und Nachbarschaftsinitiativen gemeinsam an einem Strang ziehen“.