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AfD in Brandenburg will ausländisches Gemüse verbieten – ist das ein Witz?

Ein Politiker der AfD in Brandenburg will der Gemüseversorgung an den Kragen! Bei seiner Forderung verschlägt es einem nur noch den Atem.

AfD in Brandenburg
© IMAGO/Panthermedia, IMAGO/Bihlmayerfotografie

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Seit die AfD in der deutschen Parteienlandschaft aufgetaucht ist, wollte sie Dinge verbieten oder abschaffen. Am Anfang war es der Euro, dann das Gendern, die Ehe für Alle und die Migration sowieso. Erst Mitte Januar preschte AfD-Chefin Alice Weidel mit einer neuen Idee vor: Sie hatte angekündigt, alle Windräder abzureißen – und damit rund ein Drittel unseres Stroms. Die Reaktionen darauf ließen nicht lange auf sich warten.

Doch gerade, als die Öffentlichkeit diesen Skandal langsam verdaut hatte, legt ein AfD-Mann in Brandenburg nach. Im Fokus diesmal: die Lebensmittelversorgung. Sein diesbezüglicher Vorschlag könnte nicht alberner sein. Ein Kommentar.

AfD in Brandenburg: Wüste Forderung wird laut

Am Mittwoch (22. Januar) appellierte Lars Hünich, AfD-Abgeordneter im Brandenburger Landtag dafür, dass Deutschland wieder mehr auf Selbstversorgung setzen sollte. Dafür hat er zwei konkrete Ideen. Einerseits sollten fortan nicht mehr regionale Produkte eigens ausgewiesen werden, sondern diejenigen, die nicht aus Deutschland kommen.


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Andererseits sollten „Lebensmittel aus anderen Ländern zu bestimmten Zeiten nicht gleichzeitig“ zu deren deutschen Pendants angeboten werden dürfen. Das beträfe vor allem Spargel und Erdbeeren, so Hünich. „Wir bauen hier Spargel an und verkaufen gleichzeitig anderen für 2,50 Euro. So doof muss man sein“, resümiert der AfD-Mann.

Ähnlich wie sein Polit-Kollege in den USA, Donald Trump, will auch Hünich mit der AfD in Brandenburg auf Protektionismus setzen. Den Schlachtruf „Make America Great Again“ (MAGA) also mal eben schnell nach Deutschland holen. Doch wenn man sich die Forderungen genau ansieht wird schnell klar: MAGA ist Gaga.

Zurück in die Vergangenheit?

Man muss nicht viel über Wirtschaft wissen, um sich zumindest dieses Grundsatzes bewusst zu sein: Angebot und Nachfragen bestimmen den Preis. Würde man nun also sämtlichen Spargel und alle Erdbeeren aus anderen Ländern verbannen, könnten die deutschen Erzeuger die Preise festlegen, wie sie wollen. Eine Art Wilder Westen also. Ein wahrscheinliches Szenario in diesem Fall: Die Preise würden durch die Decke gehen. Für den normalen Bürger wären diese vermeintlichen Luxus-Lebensmittel dann schnell nicht mehr bezahlbar.

Doch das träfe in dem Fall auch auf Gurken, Äpfel, Tomaten und alle anderen Gemüse- und Obstsorten zu, die in Deutschland angebaut werden. Gerade hinsichtlich der Tatsache, dass sich die AfD in Brandenburg – und eigentlich auch in ganz Deutschland – immer wieder als die Partei des kleinen Mannes präsentiert, würde sie mit dieser Entscheidung ihrem eigenen Wähler ins Fleisch schneiden. Das wäre zwar nicht das erste Mal, doch bei diesem Beispiel mit verheerenderen Folgen.


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Denn wer kann überhaupt sagen, dass deutsche Erzeuger so viel produzieren könnten, dass es für alle reicht? Ob überhaupt noch genug Kartoffeln, Salatköpfe, Möhren und Zwiebeln auf dem Markt wären, um alle satt zu bekommen? Gerade nach den letzten Jahren, in denen die Landwirte durch schwankende Klimabedingungen immer wieder große Ernterückgänge verzeichnen mussten, bleibt die Frage offen.

Also liebe AfD in Brandenburg, lieber Herr Hünich, wer am Tisch mit den Großen sitzen möchte, sollte dabei zumindest auch versuchen, an den kleinen Mann zu denken. Sonst geht der Schuss ganz schnell nach hinten los.