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Berlin: AfD-Zeitung ungefragt im Briefkasten – Rapper spricht Klartext

Die AfD verteilt immer wieder ihre Parteizeitung „Blauer Bote“ in Berlin. Einem Rapper aus der Hauptstadt gefiel das so gar nicht.

Berlin
© imago/MiS

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Ganz Deutschland spricht derzeit über die AfD. Die Partei, die in Teilen als Rechtsextrem gilt und in mehreren Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet wird, hat Oberwasser. Zuletzt bewies sie mit ihren Wahlerfolgen in Bayern und Hessen, dass sie kein rein ostdeutsches Phänomen ist.

Auf ihrem Erfolg will sich die Partei um Björn Höcke aber offenbar nicht ausruhen und geht auch in Berlin in die Offensive. Die Parteizeitung des Berliner Landesverbands „Blauer Bote“ wurde offenbar in verschiedenen Stadtteilen in die Briefkästen geworfen. Auch bei Haushalten, die darum nicht gebeten hatten. Ein Berliner Rapper sprach nun auf Instagram Klartext.

Berlin: Das ist die Parteizeitung der AfD

Der „Blaue Bote“ ist die Parteizeitung der Berliner AfD. In den vergangenen Jahren kam sie unregelmäßig heraus, seit diesem Frühjahr scheint ein Vierteljahrestakt eingehalten zu werden. Hinter der Zeitung steht laut Impressum der Berliner AfD-Abgeordnete Ronald Gläser. Der war von 1991 bis 2007 Mitglied in der FDP und gehörte dort zu den Unterstützern Jürgen Möllemanns. Nach dessen Tod im Jahr 2003 verbreitete Gläser die Verschwörungstheorie, Möllemann sei vom israelischen Geheimdienst Mossad ermordet worden.

Die neueste Ausgabe der AfD-Zeitung, die in einigen Bezirken bereits im September verteilt wurde, greift die üblichen Themen auf: Auf der Titelseite geht es gegen Ausländer und die Grünen. Zudem wird Stimmung gegen Geflüchtete gemacht. Es geht ums Heizungsgesetz, Staatsbürgerschaft und Sozialwohnungen. Dem Berliner Rapper Savvy245, der die Zeitung nun Anfang Oktober im Briefkasten hatte, stieß diese ungebetene Wurfsendung sauer auf. Auf Instagram machte er keinen Hehl aus seiner Verachtung.

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Savvy245, heißt eigentlich Leon Knauer, wuchs in Friedrichshain auf, lebt noch immer in dem Bezirk, obwohl er sich über die Jahre extrem verändert hat. Dass die AfD jetzt ungefragt eine Werbung in seinem Kiez verteilt, schockierte ihn. Er schrieb in seiner Instagram-Story: „Ich weiß noch vor ein paar Jahren, als die AfD wusste, dass es nichts bringt, in unserem Bezirk Plakate zu hängen oder Propaganda zu betreiben. Irgendwann hingen dann die ersten blauen Wahlplakate auch bei uns im Kiez und jetzt sind sie mit einer eigenen ‚Zeitung‘ in unseren Briefkästen.“

Berliner Rapper stellt sich gegen AfD

Der Rapper erklärt, diese Veränderung habe nichts damit zu tun, dass die Partei nicht von „von Anfang an aggressiv und ohne Scham Propaganda betrieben“ habe, sondern, dass sie nun offiziell in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Er fordert dazu auf, „diese Vollidioten ernst zu nehmen“. Es sei nicht die Zeit, sich für „die Schlaueren“ zu halten, weil der Widerstand in der Gesellschaft gegen die AfD bröckele. Aufklärungsarbeit in Kommentarspalten reiche nicht mehr.


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Der Berliner fordert: „Wir müssen aktiv werden, uns politisch engagieren und keinen Platz für weitere Schritte von Nazis lassen. Die AfD ist eine rechtsextreme Partei mit rechtsextremen Politikern, die Kontakte zu rechtsextremen Gewalttätern und Terroristen pflegen.“ Die AfD sei weder eine politische Alternative, noch eine Kleinstpartei von Rechtsaußen. Es seien „Nazis“. Und die würden gerade mit einem „dicken Grinsen durchs Land“ ziehen.