In den Morgenstunden des 2. Septembers kommt es am Berliner Alexanderplatz zu einem Unglück: Ein Gemüselaster kracht gegen die legendäre Weltzeituhr und hinterlässt eine große Delle.
Auch Wochen später ist der Schaden noch nicht behoben. Nun spricht der Erfinder des Wahrzeichens Klartext.
Berlin: Das sagt der Erfinder der Weltzeituhr
Wir schreiben das Jahr 1969, als Designer Erich John für einen DDR-Ideenwettbewerb die berühmte Weltzeituhr entwirft. Der Entwurf überzeugt – und so avanciert das Wahrzeichen am Berliner Alexanderplatz in den nächsten Jahrzehnten zu einem Aushängeschild der Hauptstadt. 55 Jahre später spricht der heute 92-jährige Erfinder mit Enttäuschung über die aktuellen Vorkommnisse.
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„Ich bin sehr erschrocken“, verrät der Senior mit Blick auf den derzeitigen Schaden der Weltzeituhr. „Die Letzte Generation hat es 2023 schon total mit Farbe zugeschmiert. Und jetzt das. Wie ist es möglich, dass ein Gemüsewagen so dicht an die Weltzeituhr fahren kann, dass er so unachtsam ist und diesen Schaden anrichtet? Die Polizei ist 20 Meter daneben. Das ist mir völlig schleierhaft, ehrlich“, ergänzt er im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“.
Eine böse Vermutung
Auch auf das Bezirksamt Mitte ist John nicht wirklich gut zu sprechen. So wundere er sich schon, dass sich keiner der Verantwortlichen wegen des Schadens bei ihm gemeldet habe, obwohl er am ehesten wisse, „wie man die Sache wieder hinbekommen kann“. Er hat zudem eine Vermutung, warum es nach dem Unfall generell keinen großen Aufschrei gab.
„Ich habe das Gefühl, dass Dinge, die in der DDR entstanden sind, nicht als so wichtig angesehen werden. Unter welchen Umständen auch immer sie entstanden sind“, spekuliert der 92-Jährige.
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Zum Abschluss eine gute Nachricht: Wie das Bezirksamt Mitte angekündigt hat, starten die Reparaturen an der Weltzeituhr noch diese Woche. Insgesamt sollen sie vier Wochen in Anspruch nehmen und 23.000 Euro kosten. Dieser Betrag wird von der Versicherung des Lieferanten übernommen.