Das akademische Berlin kommt nicht zur Ruhe. Seit Wochen demonstrieren Studenten an der Humboldt-Uni und der Freien Universität gegen den Krieg in Gaza. Immer wieder war es im Zuge dessen zu heftigen antisemitischen Entgleisungen gekommen. Und auch an der Technischen Universität kam es zum Eklat.
Denn die dortige Präsidentin hatte judenfeindliche Posts im Netz mit einem Like markiert – zurücktreten wollte sie dann aber nicht. Jetzt ist der nächste Fauxpas eines Berliner Uni-Professors aufgetaucht.
Berlin: Foto-Post sorgt für Aufsehen
Historiker Peter Schöttler ist als Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin tätig. Im Netz kursiert ein Beitrag, auf dem zweimal das Brandenburger Tor in Berlin zu sehen ist – einmal mit Hakenkreuzfahnen zur Nazi-Zeit und einmal in den Farben der israelischen Flagge angeleuchtet, aus Solidarität nach dem Terroranschlag der Hamas 2023.
+++ Restaurant in Berlin: Plötzlich taucht US-Superstar auf – „Habe mir nichts anmerken lassen“ +++
Das verharmlost nicht nur die Verbrechen des NS-Regimes, es stellt den Staat Israel darüber hinaus auf eine Stufe mit der mörderischen Diktatur. Den Beitrag teilte der Berliner Professor Schöttler auf dem Kurznachrichtendienst X und versah den Post mit dem Kommentar: „Das nenne ich witzig“. Was genau er dabei so humorvoll fand, teilte er indes nicht mit.
Scharfe Kritik von verschiedenen Seiten
„Dass ein Professor über dieses primitive antisemitische Bild lachen kann, ist schon besonders infam und skandalös“, sagte Remko Leemhuis, Direktor des American Jewish Committee in Berlin gegenüber „Bild“. Er schließe daraus, dass Schöttler Antisemit sei. „Wir erwarten, dass alle Institutionen, in denen er noch eine Funktion hat, die Zusammenarbeit umgehend beenden.“
„Die Freie Universität wendet sich grundsätzlich gegen Antisemitismus in jeder Form“, erklärte die Uni, an der Schöttler als Honorarprofessor gemeldet ist, auf Anfrage des Blattes. Man habe von dem Post erfahren und werde „in der kommenden Woche die Hintergründe der Veröffentlichung prüfen“, hieß es weiter.